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Indonesien, Republik, Inselstaat in Südostasien, umfasst den größten Teil des Malaiischen Archipels. Das Land besteht aus mehr als 13600Inseln, die sich auf einer Länge von ungefähr 5100Kilometern beiderseits des Äquators erstrecken. Dazu gehören die Großen Sunda-Inseln Borneo, Sumatra, Java und Celébes, die Kleinen Sunda-Inseln, die Molukken und ein Teil Neuguineas. Indonesien grenzt auf Borneo an Malaysia. Der westliche Teil Neuguineas, der Irian Jaya (West-Irian) heißt, steht unter indonesischer Verwaltung. Der östliche Teil gehört zu Papua-Neuguinea. Im Norden Indonesiens befindet sich das Südchinesische Meer, die Celébessee und der Pazifische Ozean, im Süden und Westen liegt der Indische Ozean. Das Land umfasst eine Fläche von 1919443Quadratkilometern. Hauptstadt des Landes ist Jakarta.



Die meisten Inseln bestehen im Kern aus einem Gebirgsmassiv, das zum Teil von Sand- und Kalksteinschichten überlagert wurde. Auf den größeren Inseln Sumatra, Borneo, Neuguinea und Java haben sich ausgedehnte Küstentiefländer entwickelt. Alle Inseln, mit Ausnahme von Borneo, sind durch aktiven Vulkanismus und häufige Erdbeben gekennzeichnet. Eine Gebirgskette bestehend aus rund 300Vulkanen verläuft bogenförmig im Süden von Sumatra über Java bis nach Timor. Die höchsten Gipfel im Westen sind der Kerinci (3805Meter) auf Sumatra, der Rinjani (3726Meter) auf Lombok und der Semeru (3676Meter) auf Java. Bedingt wird diese hohe Anzahl an Vulkanen durch das Zusammentreffen mehrerer geologischer Platten in diesem Raum (siehe Plattentektonik). Entlang der genannten Vulkankette liegt die Plattengrenze zwischen der indisch-australischen, die sich nach Norden schiebt, und der eurasischen Platte, auf deren südöstlichem Bereich der Sundaschelf liegt. An die lang gestreckten Inseln im Süden schließen sich im Norden die Java-, die Flores- und die Bandasee an. Die wichtigsten Inseln nördlich davon sind Borneo (Kalimantan), Celébes (Sulawesi), die Molukken und Neuguinea. Der Puncak Jaya (5030Meter) in der Sudirman-Region von Irian Jaya ist der höchste Berg des Landes.



Auf Sumatra, dem westlichen Teil Javas, Borneo, Celébes, den Molukken und Irian Jaya ist das Klima tropisch-immerfeucht. Es gibt keine jahreszeitlichen Temperaturschwankungen, die häufigen Niederschläge fallen regelmäßig über das Jahr verteilt. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 3000 bis 4000Millimeter, im Gebirge fallen bis 6000Millimeter. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit liegt bei 85Prozent. Tropisch-monsunales Klima herrscht im östlichen Teil Javas und auf den Kleinen Sunda-Inseln. Hier lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden: eine Regenzeit, eine Nachmonsunzeit und eine Trockenzeit von August bis September. Die Temperaturen schwanken um rund ein Grad von 26,5 zu 27,5°C. Die Niederschlagsmenge liegt bei 2000 bis 3000Millimetern.



Tropischer Regenwald überwiegt in den Tiefebenen Indonesiens. In höheren Lagen gehen die Regenwälder in Nebelwälder über. In höheren Gebirgslagen sind auch Koniferen zu finden. In Teilen Ost-Sumatras und Süd- und West-Borneos gibt es ausgedehnte Moor- und Süßwassersumpfwälder mit Sagopalmen. Die Küsten werden häufig von Mangroven gesäumt. Wo Trockenzeiten auftreten, findet man Monsunwälder mit Laub werfenden Arten. Von den Tierarten sind manche auf bestimmte Inseln begrenzt. So findet man den Orang-Utan nur auf Sumatra und Borneo, den Sumatra-Tiger auf Sumatra und Java, das Banteng-Wildrind auf Java und Borneo, den Nasenaffen lediglich auf Borneo, den Elefanten, den Tapir und den Siamang (schwarzer Gibbon) nur auf Sumatra und den Komodo-Waran nur auf Komodo. Im Süden, auf Celébes und auf den Molukken umfasst die Tierwelt sowohl asiatische als auch australische Arten. Zur Fauna auf Timor gehören ausschließlich australische Tierarten, wie etwa die Kuskuse, eine Gattung der Beuteltiere. Auf allen Inseln gibt es eine reichhaltige Vielfalt an Vogelarten, Reptilien und Amphibien.



Die Bevölkerung Indonesiens ist durch große ethnische Vielfalt gekennzeichnet. Die größte Gruppe ist die Gruppe der Malaien, die sich in Altmalaien auf Borneo und Sumatra und Jungmalaien auf Java, Bali, den Sunda-Inseln und Madura aufgliedert. Vor allem im Osten des Landes leben melanesisch-polynesische Völker.
Die größten Volksgruppen sind die Javanen und Sundanesen auf Java, die Maduresen auf Madura und Ost-Java, die Batak, die Minangkabau und die Aceher auf Sumatra, die Balinesen auf Bali, die Dayak auf Kalimantan (Borneo) und die Ambonesen auf den Molukken. Weitere kleinere Ethnien leben verstreut auf den Inseln, zu ihnen zählen verwandte malaiische Gruppierungen, mehrere Millionen Chinesen und andere asiatische Völker. Die Anzahl der Holländer, Ende der fünfziger Jahre auf etwa 60000 geschätzt, ist auf unter 10000 zurückgegangen.
Aufgrund seiner Einwohnerzahl liegt Indonesien weltweit an fünfter Stelle. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 190Millionen. Die Bevölkerungsdichte ist regional sehr unterschiedlich. Ungefähr 61Prozent der Bevölkerung leben auf Java und Madura, die zusammen lediglich knapp sieben Prozent der Staatsfläche ausmachen. Damit gehören diese beiden Inseln mit ungefähr 755Einwohnern pro Quadratkilometer zu den dichtest besiedelten Regionen der Welt.



Die größten Städte Indonesiens liegen auf Java: Jakarta mit einer Bevölkerung von 8,3Millionen Einwohnern ist das Ballungszentrum des Landes. Hier befinden sich die wichtigsten Behörden, Banken, Büros und Hochschulen. Weitere Großstädte auf Java sind Surabaya (2,5Millionen), Bandung (2,1Millionen) und Semarang (1,2Millionen). In Medan, der Hauptstadt der Provinz Nord-Sumatra, leben 1,7Millionen Einwohner und in Palembang, der Hauptstadt der Provinz Süd-Sumatra, 1,1Millionen. Ujung Pandang (Makassar) auf Celébes hat 0,9Millionen Einwohner und Banjarmasin auf Borneo 480000.

Sprache und Religion
Aufgrund der ethnischen Vielfalt gibt es über 650Sprachen in Indonesien. Die Amtssprache ist Bahasa Indonesia, die von den meisten Indonesiern verstanden wird. Sie geht auf das Malaiische zurück, lange Zeit die Handelssprache der Küstenstädte, und enthält zahlreiche arabische, chinesische, indische, holländische und englische Wörter.
Die freie Religionsausübung ist in der Verfassung garantiert. Mehr als 85Prozent der Bevölkerung gehören verschiedenen Richtungen des Islam an. Zu den anderen religiösen Gruppierungen zählen über 17Millionen Christen, größtenteils Protestanten, und über 1,5Millionen Buddhisten, meist chinesischer Abstammung. Der Hinduismus, der einst großen Einfluss hatte, beschränkt sich heute in erster Linie auf Bali.



Überfüllte Wohnungen, fehlende sanitäre Einrichtungen und verunreinigtes Wasser sind die Ursachen für die gravierenden Probleme im indonesischen Gesundheitswesen. Mit verschiedenen Programmen versucht die Regierung gegen die mangelhaften hygienischen Zustände, gegen die mit Drogensucht und Prostitution verbundenen sozialen Probleme vorzugehen. Die Lebenserwartung liegt zur Zeit für Männer bei 59Jahren und für Frauen bei 62Jahren; die Kindersterblichkeit liegt bei 83Kindern je 1000Lebendgeburten.



Bildungswesen
Nach einem Gesetz von 1984 sind alle Kinder verpflichtet, sechs Jahre die Schule zu besuchen. Die Einschulung soll zwischen dem sechsten und dem achten Lebensjahr erfolgen. Die Alphabetisierungsrate liegt bei etwa 84Prozent. Das Schulsystem gleicht dem der Niederlande, bei dem die Lehrpläne der höheren Schulen in die Schwerpunkte Mathematik, Sprachen und Wirtschaft unterteilt werden.
Indonesien besitzt 46 staatliche und 25 private Hochschulen, an denen etwa 1,2Millionen Studenten eingeschrieben sind. Zu den Lehranstalten mit den höchsten Studentenzahlen zählen die University of Indonesia (gegründet 1950) in Jakarta, die Pajajaran State University (1957) in Bandung und die Gajah Mada University (1949) in Yogyakarta.



In Indonesien gibt es etwa 20 große Bibliotheken, vor allem in den Städten Bandung, Bogor, Jakarta und Yogyakarta. Das Staatsarchiv und die Bibliothek des Nationalmuseums (360000Bände) befinden sich in Jakarta, wie auch die Nationalbibliothek (750000Bände) mit einer Reihe Sondersammlungen. Das Bali Museum befindet sich in Denpasar.

Kunst und Musik
Die indonesische Kultur stellt eine Mischung der Kulturen der verschiedenen ethnischen Gruppen dar. Hinduismus und Buddhismus hinterließen eine starke Prägung in der Architektur und Bildhauerei des Landes. Der arabische Einfluss weitete sich seit dem 13.Jahrhundert vor allem über die Lehren des Islam aus. Ferner haben südostasiatische und polynesische Kulturen die Inseln geprägt und nicht zuletzt chinesische und holländische Bevölkerungsgruppen.

Medien
Der staatliche Rundfunk Radio Republik Indonesia betreibt 49 lokale und regionale Sendeanstalten und erreicht ungefähr 32,8Millionen Empfänger. Das gesamte Rundfunkwesen untersteht dem Informationsministerium. Eine staatliche Fernsehanstalt nahm 1962 den Sendebetrieb auf und versorgt schätzungsweise 7,1Millionen Empfänger; private Fernsehanstalten senden seit 1989. Auch im Bereich des Pressewesens besteht staatliche Kontrolle in Form eines Presserates. Mitte 1994 wurden den drei größten Wochenzeitungen Editor, De Tik und Tempo die Lizenzen entzogen, da diese kritisch über die Lage in Ost-Timor berichtet hatten. Der größte Teil der indonesischen Tageszeitungen wie z.B. Kompas, Pos Kota und Berita Buana erscheint in Jakarta.



Indonesien ist eine Republik mit einer staatlich garantierten Verfassung. 1945 erklärte es seine Unabhängigkeit von den Niederlanden, und 1949 erkannte die ehemalige Kolonialmacht die souveräne Republik der Vereinigten Staaten von Indonesien an. Ein Jahr später wurde das föderalistische Regierungssystem abgeschafft und eine zentralistisch regierte Republik errichtet.
Drei provisorische Verfassungen bestimmten die Regierungsform Indonesiens. Die erste wurde 1945 proklamiert, die zweite im Februar 1950, und die dritte wurde im August 1950 von dem provisorischen Repräsentantenhaus verabschiedet. 1959 stellte der Präsident per Dekret die Verfassung von 1945 wieder her.

Exekutive
Nach der Verfassung von 1945 liegt die Exekutivgewalt in Indonesien beim Präsidenten. Das höchste Staatsgremium, die Beratende Volksversammlung, zu der auch die Mitglieder des Parlaments zählen, wählt den Präsidenten auf fünf Jahre. Er kann beliebig oft wieder gewählt werden, verfügt über weit reichende Befugnisse und kann im Notstand per Dekret allein regieren. Er ernennt die Minister des Kabinetts und führt den Vorsitz.

Legislative
Die gesetzgebende Gewalt liegt in Indonesien beim Repräsentantenhaus. Es muss über Gesetzesvorlagen abstimmen. Der Präsident hat ein Vetorecht gegenüber Gesetzen. Das Parlament setzt sich aus 400 direkt gewählten und 100 vom Präsidenten ernannten Mitgliedern zusammen. Zur Beratenden Volksversammlung, der maximal 1000Mitglieder angehören, zählen sämtliche Abgeordneten des Parlaments sowie 500Delegierte so genannter funktioneller Gruppen (wie Vereinigungen der Bauern, Geschäftsleute, Intellektuellen und Frauen) und der Regionen. Die Hauptfunktionen der Volksversammlung sind die Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten sowie die Bestimmung der Richtlinien der Politik. Nach der Verfassung tritt die Volksversammlung wenigstens alle fünf Jahre zusammen und das Parlament wenigstens einmal im Jahr.

Judikative
Die Rechtsprechung verfügt über ein mehrstufiges System. Höchstes Gericht ist der Oberste Gerichtshof, dem Obergerichte - in den 14 größeren Städten - und Distriktgerichte nachgeordnet sind. In ganz Indonesien gilt ein einheitliches kodifiziertes Strafrecht. In zivilen Verfahren gilt hingegen für Indonesier das nicht kodifizierte Gewohnheitsrecht (Adatrecht), während für Ausländer aus dem Westen und aus Asien ein Rechtssystem gilt, das auf dem europäischen Zivilrecht beruht.

Kommunalverwaltung
Indonesien ist in 27Provinzen unterteilt: Aceh, Bali, Bengkulu, Zentral-Celébes, Nord-Celébes, Süd-Celébes, Südost-Celébes, Jakarta, Jambi, Yogyakarta, Irian Jaya, Zentral-Java, Ost-Java, West-Java, Zentral-Kalimantan, Ost-Kalimantan, Süd-Kalimantan, West-Kalimantan, Lampung, Maluku, Ost-Nusatenggara, West-Nusatenggara, Riau, Nord-Sumatra, Süd-Sumatra, West-Sumatra und Ost-Timor. Die Provinzen werden von Gouverneuren regiert, die vom Präsidenten ernannt werden.

Politik
In Indonesien gibt es drei große Parteien. Die bei weitem größte ist Golongan Karya (kurz Golkar, gegründet 1964), eine Vereinigung verschiedener so genannter funktioneller Gruppen, die Arbeiter, Kleinbauern und andere Interessengruppen repräsentieren. Sie unterstützen die Politik des Präsidenten Suharto. Zu den weiteren Gruppierungen zählen die Vereinigte Entwicklungspartei (Partai Persatuan Pembangunan, 1973) mit einer starken Orientierung zum Islam und die kleine Demokratische Partei Indonesiens (Partai Demokrasi Indonesia, 1973), eine Vereinigung nationalistischer und christlicher Gruppierungen.

Verteidigung
Die Streitkräfte Indonesiens wurden 1967 vereinigt und der Verwaltung des Ministeriums für Verteidigung und Sicherheit unterstellt. Seither hat die Militärführung entscheidenden Einfluss. Das Heer, die Marine und die Luftwaffe verfügen über eine Gesamtstärke von 270900Mann.



Indonesien ist ein bedeutender Exporteur von Erdöl, Erdgas, Zinn und Kautschuk. Der größte Teil der Bevölkerung betreibt jedoch Subsistenzlandwirtschaft, Fischfang und Forstwirtschaft. Es gibt nur wenige Handels- und Industrieunternehmen in indonesischem Besitz, und die Produktion beschränkt sich im Wesentlichen auf Exportartikel. Als ehemaliges Kolonialland ist die indonesische Wirtschaft einseitig ausgerichtet; um diese Unausgewogenheit zu beseitigen, verstaatlichte die Regierung Anfang der sechziger Jahre Unternehmen in ausländischem Besitz. Unter der Stabilisierungspolitik der Regierung und mit Hilfe ausländischer Unterstützung hat sich die indonesische Wirtschaft, die vor 1966 am Rande des Bankrotts stand, merklich erholt. Im Rahmen eines Fünfjahresplanes von 1979 bis 1983 sollte das Beschäftigungsangebot verbessert und die Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden. Die Regierung strebte ein jährliches Wirtschaftswachstum von 6,5Prozent an. In den folgenden Wirtschaftsplänen setzte man sich ein bescheideneres Wirtschaftswachstum von fünf Prozent zum Ziel, da die Preise für die bedeutendsten Exportartikel zurückgegangen waren.

Landwirtschaft
Normalerweise sind tropische Böden aufgrund der hohen Niederschläge sehr nährstoffarm und nur für wenige Jahre für die Landwirtschaft nutzbar. Aufgrund der zahlreichen vulkanischen Aschenregen wurden den Böden Indonesiens jedoch immer wieder Nährstoffe zugeführt. Sie sind, vor allem auf Java, äußerst fruchtbar und gestatten drei Ernten in zwei Jahren. Ungefähr 55Prozent der annähernd 70,4Millionen Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, sei es als Kleinbauern oder als Arbeiter auf den Plantagen. Hier werden Kautschuk (weltweit an zweiter Stelle), Tabak, Zuckerrohr, Palmkerne (weltweit an dritter Stelle), Kaffee (weltweit an vierter Stelle), Tee und Kakao angebaut.
Das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung ist Reis. Der größte Teil davon wird auf Java angebaut. Weitere bedeutende Produkte sind Maniok, Mais, Süßkartoffeln, Kokosnüsse, Sojabohnen, Erdnüsse. Mit Hilfe der Bildung von Kooperativen und Banken für Kleinbauern konnten die Ernteerträge und der Anteil der Exportware gesteigert werden.
Demgegenüber spielt die Viehwirtschaft eine nur untergeordnete Rolle. Die Tierhaltung umfasst vor allem Ziegen, Rinder, Schafe, Büffel, Schweine und Hühner.

Forstwirtschaft und Fischerei
Etwa zwei Drittel Indonesiens bestehen aus tropischem Regenwald. Der größte Teil davon befindet sich auf Borneo und Sumatra sowie im östlichen Landesteil. Beinahe alle Wälder befinden sich in staatlichem Besitz. Über 80Prozent des Holzeinschlags wird als Brennholz verwendet. Ferner werden in bedeutenden Mengen Edelhölzer für die Möbelindustrie geschlagen, u.a. Teakholz, Ebenholz, Bambus und Rotangpalmen (für die Rattangewinnung). Indonesien ist weltweit führender Exporteur von Sperrholz.
Für die Gesamtwirtschaft ist der Fischfang nur von untergeordneter Bedeutung. Er ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des Speiseplanes. Gefangen werden Karpfen, Thunfisch, Makrelen, Stachelmakrelen und Sardinen. Verschiedene Garnelenarten sind für die Fischindustrie ebenfalls von Bedeutung.

Bergbau
Erdöl, Erdgas, Zinn, Bauxit, Nickel, Kupfer, Kohle, Mangan und Eisenerz sind die wichtigsten Bodenschätze Indonesiens. Reiche Vorkommen liegen vor allem auf Sumatra, Java, Borneo und Irian Jaya. Die Erdgasförderung beträgt annähernd 41Milliarden Kubikmeter. Bei der Gewinnung von Zinn steht Indonesien an dritter Stelle der Welt. Ferner sind die Bauxitproduktion mit jährlich 505800Tonnen, der Kohleabbau mit etwa 2,7Millionen Tonnen und der Nickelerzabbau mit etwa 1,7Millionen Tonnen von wirtschaftlicher Bedeutung.

Industrie
Der Anteil der Fertigung am Bruttosozialprodukt Indonesiens beträgt über 18Prozent, und der Ausbau der Industrie bleibt ein Hauptziel des staatlichen Entwicklungsprogramms. Neben der Erdöl- und der Erdgasindustrie, die die wichtigste Rolle spielen, ist die Nahrungs- und Genussmittel- und die Textilindustrie von großer Bedeutung. Ferner gibt es Holz-, Zement-, Papier- und Kunstdüngerindustrie, es werden Kraftfahrzeuge und Reifen hergestellt. Die Industrieansiedlungen befinden sich fast ausschließlich auf Java.


Währung und Bankwesen
Die neue Rupiah, im Wert von 1000 alten Rupiahs, ist seit 1965 die offizielle Währungseinheit von Indonesien. Etwa drei Dutzend Landes- und Regionalbanken gewähren Handels- und Industrieunternehmen Kredite. Das Land verfügt ferner über etwa 80 private Handelsbanken und Zweigstellen ausländischer Banken.

Außenhandel
Seit 1964 läuft beinahe der gesamte Import- und Export über staatliche Handelsgesellschaften. Erdöl und Erdölerzeugnisse, Erdgas, Sperrholz und Textilien zählen zu den wichtigsten Exportartikeln. Ferner wurden u.a. Kaffee, Kautschuk, Zinn, Palmöl, Tabak, Tee und Pfeffer ausgeführt. Zu den wichtigsten Importwaren gehören Maschinen- und Fahrzeugteile, Elektrozubehör, chemische Erzeugnisse, Eisen, Stahl und Arzneimittel. Haupthandelspartner von Indonesien sind Japan, die Vereinigten Staaten, Singapur, Deutschland, Taiwan und Südkorea. In der Regel liegen die Jahreseinnahmen aus den Exporten über den Ausgaben für Importe; die Handelsbilanz ist somit positiv.

Gewerkschaften
Die indonesische Arbeiterbewegung nahm 1908 ihren Anfang, seither sind die Gewerkschaften ein wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Lebens. Die größte Gewerkschaftsvereinigung stellt der 1973 gegründete Gesamtindonesische Gewerkschaftsbund dar. Die 40-Stunden-Woche ist in ganz Indonesien eingeführt. In Schlichtungsverfahren werden die Tarife festgelegt. Das Arbeitsrecht aus dem Jahr 1948 und weitere Gesetze legen die Rahmenbedingungen für Kinderarbeit, Frauenarbeit in der Industrie, Arbeitsplätze, Arbeitszeiten und die Zahl der Urlaubstage fest.

Verkehrswesen
Der Schiffsverkehr von Insel zu Insel ist für die indonesische Wirtschaft sehr wichtig. Seit dem Abzug der Niederländer 1958 haben die Erneuerung und der Ausbau der Werftanlangen nur geringe Fortschritte gemacht. Die wichtigsten internationalen Handelshäfen liegen in der Nähe von Jakarta und Surabaya auf Java und bei Medan auf Sumatra. Auf Borneo und Celébes gibt es kleinere Häfen für den Binnenverkehr.
Die Erschließung mit Straßen und Schienen ist nur sehr unzureichend. Es gibt etwa 250000Kilometer Straßen, davon sind rund 61Prozent asphaltiert. Das Schienennetz des Landes hat eine Länge von etwa 6580Kilometern und umfasst beinahe ausschließlich die Inseln Sumatra, Java und Madura. Die wichtigste internationale Fluglinie ist die staatliche Garuda Indonesian Airways. Die größten Flughäfen liegen bei Jakarta, Medan und Denpasar.

Energie
Etwa 21Prozent des indonesischen Stromverbrauchs werden mit Hilfe von hydroelektrischen Anlagen erzeugt, und praktisch den gesamten Restbedarf decken Wärmekraftwerke ab.

 



Zeugnisse einer der ältesten Formen menschlichen Lebens (Pithecanthropus erectus oder Homo erectus, auch Java-Mensch genannt) wurden in Trinil, Sangiran und Mojokerto auf Java gefunden. Diese und weitere Skelettfunde ließen Zusammenhänge mit Hinterindien erkennen und bewiesen, dass es während der letzten Eiszeit aufgrund des niedrigeren Meeresspiegels eine Landverbindung nach Indien gegeben hat. Jüngere Skelettfunde gehörten australiden und melanesiden Menschentypen an. Von den in der Jungsteinzeit eingewanderten Weddiden fand man in Höhlen auf den östlichen Inseln Rechteckbeile und Malereien. Diese Geräte wurden ebenfalls in Indien verwendet. Um 3000 bis ungefähr 1000 v.Chr. wanderten protomalaiische Stämme nach Indonesien ein und verdrängten die weddide und die melaneside Bevölkerung. Vor 2000Jahren hatten einige Küstenvölker vermutlich bereits künstlich bewässerten Nassreisbau (sawah) entwickelt. Bronze wurde um 300 v.Chr. von Nordvietnam, Thailand oder China aus in den Archipel eingeführt. In den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung drang der indische Einfluss auf den Inseln immer weiter vor; Händler und Priester führten den Hinduismus und den Buddhismus ein.
Der Handel zwischen dem Golf von Bengalen und Indonesien begann vermutlich in den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. Ein direkter Kontakt zu China begann vermutlich zwischen dem 3. und 5.Jahrhundert n.Chr. Aus Indonesien wurden Gewürznelken, Baumharze und Kampfer exportiert.
Steininschriften auf Java aus der Mitte des 5. oder 6.Jahrhunderts lassen auf die Existenz eines weit reichenden hinduistischen Königreiches auf Java namens Taruma schließen (mit dem Zentrum in der Nähe des heutigen Jakarta); das Bewässerungssystem wurde ausgeweitet. Zu Beginn des 7.Jahrhunderts gab es in Indonesien und den umliegenden Gebieten mehrere Königreiche.

Frühe Königreiche
Im 7.Jahrhundert hatten sich zwei verschiedene Herrschaftssysteme herausgebildet: die Seehandelsreiche entlang der Küsten von Sumatra, Nord-Java, Borneo (Kalimantan), Sulawesi (siehe Celébes) und weiteren östlichen Inseln und andererseits die landwirtschaftlich geprägten Reiche im Hinterland, vor allem in Ost- und Zentral-Java. Das größte Seereich war Srivijaya an Sumatras Südostküste, das Ende des 7.Jahrhunderts ein Zentrum für den Handel mit Indien und China bildete und circa 500Jahre lang eine Monopolstellung im Handel mit China einnahm.
Von diesem Reich ist wenig bekannt, da es kaum archäologische Funde oder Ruinen gibt. Im Gegensatz dazu hinterließ das im 8.Jahrhundert gegründete Reich der Shailendra auf Java riesige Tempelanlagen und zahlreiche Inschriften als Beleg für das Ausmaß des indischen Einflusses auf ihre Religion und Staatsorganisation. Die Shailendras ließen in der Mitte des 9.Jahrhunderts die gewaltige Tempelanlage von Borobudur errichten. Sämtliche javanischen Königreiche stützten sich auf den Nassreisbau und verfügten über eine komplexe hierarchische Verwaltungsstruktur, an deren Spitze ein gottähnlicher König stand. König Sanjaya regierte von 732 bis 778. Er beherrschte den östlichen und den zentralen Teil der Insel. Aus ungeklärten Gründen verlagerte sich das Zentrum des Königreiches Anfang des 10.Jahrhunderts nach Osten, der Einfluss der Hindus auf den Staat nahm ab. Unter Sindok (Regierungszeit 929-947) und später gemeinsam mit Bali unter Airlangga zeigte das ostjavanische Königreich ein zunehmendes Interesse am Überseehandel. 1222 gründete, nach einer Periode der Teilung, Angrok (Regierungszeit 1222-1227) das Königreich Singhasari. Unter dem buddhistischen König Kertanagara (Regierungszeit 1268-1292) wurde der Herrschaftsanspruch über Gebiete auf Sumatra, die vormals zum Reich von Srivijaya gehörten, gefestigt. Kertanagaras Nachfolger Vijaya (Regierungszeit 1293-1309) wehrte eine Mongoleninvasion auf Java ab und gründete im Jahr 1293 Majapahit, das größte javanische Reich. Majapahit beherrschte unter Hayam Wuruk einen großen Teil des heutigen Indonesien und Teile von Malaya.

Der Vormarsch des Islam
Ende des 13.Jahrhunderts traten die ersten Staaten an der Küste Nord-Sumatras zum Islam über; der erste muslimische Herrscher war Sultan Malik al Saleh von Pasai. Kaufleute, anfangs aus Südindien und Gujarat, verkündeten die neue Religion, die sich zunächst langsam ausbreitete. Der Aufstieg des Sultanats Malakka an Malayas Westküste beschleunigte ihren Vormarsch jedoch enorm. 1436 hatte sich Malakka zum bedeutendsten Handelszentrum Südostasiens entwickelt. Über seine kommerzielle und politische Macht hinaus wurde Malakka auch das bedeutendste Zentrum für die Verbreitung des Islam. Der Niedergang des Reiches Majapahit Anfang des 16.Jahrhunderts war die Folge.
1511 eroberten die Portugiesen unter der Führung Afonso d'Albuquerques Malakka. Ihr Eindringen veränderte das bestehende Handelsnetz im Archipel: Mehrere mächtige und miteinander rivalisierende muslimische Staaten eröffneten neue Handelsrouten. Das muslimische Aceh im Norden Sumatras war im 16.Jahrhundert der stärkste Widersacher der Portugiesen in Malakka. Die Portugiesen griffen es immer wieder an, teils allein und teils vereint mit anderen muslimischen Staaten. Unter Sultan Iskandar Muda kontrollierte Aceh bis auf den äußersten Süden sämtliche Handelshäfen für Pfeffer auf Sumatra. Die Macht dieses Reiches reichte bis zur Malaiischen Halbinsel. Zwei weitere bedeutende Handelsstaaten waren Makassar im Südwesten Sulawesis, das 1603 zum Islam übertrat, und Bantam, der muslimische Nachfolger des Hindu-Königreiches Sunda in West-Java, das auch Süd-Sumatra (und damit die gesamte Sundastraße) kontrollierte. Ende des 16.Jahrhunderts entstand in Zentral-Java das muslimische Königreich Mataram und eroberte zahlreiche Fürstentümer an der Küste von Java. Lediglich Bali trat nicht zum Islam über, sondern blieb hinduistisch.

Der Beginn der niederländischen Herrschaft
Die Niederländische Ostindische Kompanie (gegründet 1602) lieferte sich mit den Portugiesen und den Engländern einen Wettstreit um den Handel im Malaiischen Archipel. Generalgouverneur Jan Pieterszoon Coen gründete Batavia (heute Jakarta) als niederländisches Hauptquartier. Die Niederländer weiteten ihren Einfluss durch militärische Gewalt und durch Bündnisse mit einheimischen Herrschern aus. Auf einen kurzen Konflikt mit Mataram 1629 folgte eine Periode der Koexistenz. 1678 trat Mataram die Region Preanger in West-Java an die Kompanie ab. 1641 eroberten die Niederländer Malakka, doch dies garantierte längst nicht mehr die Kontrolle über den Gewürzhandel mit Europa. Die Ostindische Kompanie beschränkte den Anbau von Gewürznelken auf Ambon und von Muskat auf die Banda-Inseln und zerstörte gar die Bäume auf anderen Inseln; auf diese Weise wollte sie eine Monopolstellung erreichen.
Im 18.Jahrhundert führte die Kompanie den Anbau von Kaffee und anderen Nutzpflanzen auf Java ein und erhob Zwangsabgaben von den Bauern. Sie stützte sich dabei auf die Zusammenarbeit mit javanischen Adligen und Zwischenhändlern aus der wachsenden chinesischen Bevölkerung (die Holländer förderten die chinesische Einwanderung). 1755 bewirkten niederländische Interventionen die Teilung des Königreiches Mataram in die politisch unbedeutenden Fürstentümer Surakarta und Yogyakarta. In weiten Teilen des östlichen Archipels, abgesehen von den Molukken, behielten die lokalen Herrscher ihre innere Autonomie, mussten aber einen Sonderstatus der Kompanie akzeptieren. Finanzielle Misswirtschaft und ein Rückgang des Handelsvolumens führten zum Bankrott der Kompanie und 1799 zu ihrer Auflösung. Die niederländische Regierung übernahm danach die Kontrolle über ihre ostindischen Besitzungen.

Die Festigung der niederländischen Herrschaft
Während der napoleonischen Kriege eroberten die Briten Java und die Molukken. Von 1811 bis 1816 versuchten sie die Verwaltung von Java zu zentralisieren und reformieren, was nicht gelang. 1816 gaben die Briten die eroberten Gebiete an die Niederlande zurück. In den Jahren 1825 bis 1830 mussten immense Geldsummen aufgewendet werden, um den Widerstand unter Anführung des javanischen Fürsten Diponegoro zu brechen. Die Niederländer annektierten große Teile der Fürstentümer in Zentral-Java und führten 1830 das so genannte „Kulturensystem" ein, nach dem die Bauern einen Anteil ihres Landes (offiziell ein Fünftel, in der Regel aber weit mehr) dem Anbau von Exportfrüchten, außer Reis, vorbehalten mussten. Für die Kolonialmacht erwies sich dieses ausbeuterische System als äußerst gewinnbringend. Die Folge waren weit verbreitete Hungersnöte auf Teilen Javas in den vierziger und fünfziger Jahren des 19.Jahrhunderts.
Die Niederländer dehnten ihren Machtbereich weiter aus. Auf Sumatra nahmen sie 1837 große Bereiche in ihren Besitz und annektierten 1858 die Fürstentümer an der Nordostküste.
In den siebziger Jahren hatte eine Kampagne niederländischer Liberaler gegen das Kulturensystem Erfolg: Seine schlimmsten Auswüchse wurden beseitigt. Eine liberalere Politik gewährte nach dem Laisser-faire-Prinzip dem privaten Unternehmertum größere Freiräume. In der Folgezeit traten Öl, Zinn und Kautschuk zunehmend an die Stelle von Kaffee, Zucker und Tabak als Hauptexporte nach Europa. Diese Produkte stammten zum großen Teil nicht aus Java, sondern aus den neu eroberten Gebieten. Nach einem 30Jahre währenden Krieg wurde 1908 Aceh unterworfen, Bali folgte 1909; zu dieser Zeit hatten die Niederländer bereits die Kontrolle über Sulawesi, die Molukken, die Kleinen Sunda-Inseln und den größten Teil Borneos gefestigt.

Das Aufkommen des Nationalismus
Zu Beginn des 20.Jahrhunderts leiteten die Niederländer die so genannte „Ethische Politik" ein: Die Bevölkerung sollte mehr Selbstverwaltung erhalten. Die Landwirtschaft wurde modernisiert, ein Gesundheits- und Bildungswesen aufgebaut, und die Infrastruktur auf und zwischen den Inseln wurde verbessert. Im Zuge dieser Politik bildeten sich zwei neue Gruppierungen heraus: gebildete Indonesier mit nationalen Interessen und eine kleinere Gruppe Unternehmer, die den Konkurrenzkampf mit der immer noch überwiegend chinesischen Händlerschicht aufnahm. Die Unzufriedenheit der Indonesier mit der kolonialen Gesellschaftsstruktur nahm zu; eine politische und wirtschaftliche Rolle, die ihrer Bildung und ihren Fähigkeiten entsprochen hätte, blieb ihnen in diesem System verwehrt.
Die ersten antikolonialen Massenbewegungen wurden 1912 von der Islamischen Vereinigung (Sarekat Islam) ins Leben gerufen. Entstanden war die Union als Schutzgemeinschaft für Händler mit Batikwaren, doch bis 1918 zählte die Sarekat Islam bereits mehr als zwei Millionen Mitglieder im gesamten Archipel. Die Niederländer reagierten zunächst beschwichtigend; 1916 wurde der Volksraad („Volksrat") gegründet, in dem ausgewählte Repräsentanten bedeutender Bevölkerungsgruppen vertreten waren. Nach dem 1.Weltkrieg und insbesondere nach einem fehlgeschlagenen, von Kommunisten geführten Aufstand in den Jahren 1926 und 1927 schlug die Regierung jedoch eine härtere Gangart ein.
Seit Anfang der zwanziger Jahre war die nationalistische Bewegung nicht mehr ausschließlich muslimisch dominiert; insbesondere Sukarno, ein Befürworter völliger Unabhängigkeit, der 1927 die Partai Nasional Indonesia (PNI; Indonesische Nationalpartei) gründete, machte von sich reden. Ungeachtet der mehrmaligen Verhaftung und Ausweisung von Sukarno (1929-1931, 1933-1942) und anderen nationalistischen Führern, wie z.B. Mohammed Hatta (1934-1942), und des Verbots der PNI und weiterer regierungsfeindlicher Parteien, hatte die nationalistische Bewegung weiter großen Zulauf. Erst mit der Verwicklung der Niederlande in den 2.Weltkrieg entspannten sich die Zustände für die indonesischen Parteien.

Die japanische Besetzung
1942 besetzten die Japaner Niederländisch-Indien. Um unter der indonesischen Bevölkerung Sympathien für ihr Regime zu gewinnen, übertrugen die Japaner Sukarno und seinen Gefährten einen eher symbolisch zu nennenden politischen Handlungsspielraum. Strategische Erwägungen bezüglich des Zugangs zu Bodenschätzen, insbesondere zu Ölquellen, und die Angst vor Gegenangriffen der Alliierten, bewogen die Besetzer jedoch dazu, ein diktatorisches Regime einzuführen.
Ab September 1943 richteten die Japaner auf Java, Bali und Sumatra Milizen ein; Tausende junger Männer wurden dort militärisch ausgebildet und bildeten nach dem Krieg den Kern einer Unabhängigkeitsarmee. Wegen der grausamen Behandlung und der zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten hatten sich die Indonesier jedoch von den Japanern abgewandt. Diese unternahmen im Oktober 1944 mit dem Versprechen der Unabhängigkeit Indonesiens einen letzten Versuch, die Bevölkerung gegen die befürchteten Angriffe der Alliierten zu mobilisieren und gewährten in der Folgezeit eine begrenzte Selbstverwaltung.

Der Unabhängigkeitskrieg
Am 17.August 1945, zwei Tage nach der Kapitulation Japans, riefen Sukarno und Hatta die unabhängige Republik Indonesien aus und wurden Präsident und Vizepräsident des neuen Staates. Ende September, als britische Soldaten auf den Inseln landeten, bestand bereits in zahlreichen Teilen Javas und Sumatras eine funktionierende republikanische Verwaltung. 1946 wurde das Abkommen von Linggajati unterzeichnet, in dem die Souveränität der Republik auf Java, Madura und Sumatra von den Niederländern de facto anerkannt wurde und die Bildung einer Föderation Indonesien vorgesehen war.
Im Juli 1947 unterstellten die Holländer der Republik jedoch Verstöße gegen das Abkommen und griffen militärisch an. Sie weiteten ihre Kontrolle über zwei Drittel von Java und große Ländereien und Ölfelder auf Sumatra aus. Proteste vor den Vereinten Nationen (UN) führten zur Bildung einer UN-Völkerrechtskommission, die die Unterzeichnung des Abkommens von Renville zwischen beiden Seiten überwachte. Eine niederländische Blockade des republikanischen Gebiets führte zu schweren Versorgungsengpässen und verstärkte die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung, die weiter mit den Niederländern verhandelte. Dies war eine der Ursachen für den Aufstand der Kommunisten gegen die republikanische Regierung im September 1948 in Madiun.
Im Dezember 1948 griffen die Holländer unter Missachtung der UN-Waffenstillstandslinie erneut an und nahmen die provisorische Hauptstadt Yogyakarta ein. Danach verhafteten sie den größten Teil der Regierung, darunter Sukarno und Hatta, und verwiesen sie des Landes. Trotz des offensichtlichen Erfolgs der Anfangsattacke zwangen der republikanische Guerillakampf und der Druck der internationalen Gemeinschaft die Niederländer zum Einlenken. 1949 willigten sie auf der Konferenz von Den Haag ein, bis zum Ende des Jahres die Souveränität über ganz Indonesien, mit Ausnahme von West-Irian, der föderativen Republik der Vereinigten Staaten von Indonesien (RUSI) zu übertragen.

Die Ära Sukarno
Im August 1950 löste ein Zentralstaat Indonesien die RUSI ab. Gelegentliche Aufstände muslimischer Gruppierungen in West-Java und Aceh und niederländisch geführte, antirepublikanische Bewegungen auf Sulawesi und den Molukken behinderten die Versuche der neuen Regierung, aus den verschiedenartigen Völkern und Kulturen Indonesiens einen funktionierenden Staat zu schaffen. Nach den landesweiten Wahlen Ende 1955 verfügte keine große Partei über eine Mehrheit im Parlament, und lediglich eine Partei, die Masjumi, hatte außerhalb Javas eine nennenswerte Anhängerschaft. Wie schon vor den Wahlen warfen die Kritiker der parlamentarischen Regierung vor, sie sei zersplittert, korrupt und ineffektiv, ferner habe sie zu wenig Kontakt zu den Regionen, die sie repräsentieren sollte.
1956 forderte Präsident Sukarno dazu auf, das Parteiensystem zu überprüfen und die liberale Demokratie durch ein System einer gelenkten Demokratie zu ersetzen, in der dem Präsidenten eine größere Macht eingeräumt würde. Für die wirtschaftliche Entwicklung der übrigen Inseln, außer Java, fehlten die Mittel, obwohl sie eine der Hauptquellen für Indonesiens Exporteinnahmen waren. Dies war eine der Hauptursachen für die Militärputsche auf Sumatra und Sulawesi (Dezember 1956 bis März 1957) und die Forderung nach größerer lokaler Autonomie. Rebellen aus der Armee proklamierten am 15.Februar 1958 auf Sumatra die revolutionäre Regierung der Republik Indonesien; sie erhielten Unterstützung aus Sulawesi und mehreren führenden Politikern der Masjumi. Trotz der heimlichen Unterstützung der Rebellen durch die Vereinigten Staaten und Taiwan schlugen die Truppen der Regierung in Jakarta den Aufstand schnell nieder; Guerillakämpfer setzten den Kampf allerdings bis 1961 fort.
Unter Sukarnos Regime der gelenkten Demokratie (1959-1965) verfolgte Indonesien eine aggressive Außenpolitik: Die Regierung forderte den Verzicht der Niederlande auf West-Irian (es wurde 1962 unter einem UN-Mandat unter indonesische Kontrolle gestellt) und versuchte, die Bildung der Föderation Malaysia im Jahr 1963 zu verhindern. Innenpolitisch setzte sich der wirtschaftliche Niedergang fort, und die Armee und die Kommunisten (Partai Komunis Indonesia oder PKI) konnten ihre Macht vergrößern. Gleichzeitig verschärften sich die bestehenden Spannungen zwischen den beiden Lagern.

Suhartos Aufstieg
Der Konflikt gipfelte am 30.September 1965 in einem Putschversuch unter Führung von Oberstleutnant Untung der Palastwache, sechs führende Generäle wurden dabei ermordet. General Suharto, der Kommandeur der strategischen Reserven der Luftstreitkräfte, schlug den Staatsstreich nieder, übernahm die Kontrolle über die Armee und zwang Sukarno im März 1966, ihm praktisch die politische Macht zu übertragen. Über die Identität und die Motive der Rädelsführer des Putsches wird zwar noch heute gerätselt, für die Armee bestand jedoch kein Zweifel daran, dass die PKI dahintersteckte: Ende 1965 verübten Einheiten der Armee und einige muslimische Gruppierungen trotz der Beschwichtigungsversuche Sukarnos ein Massaker an den Kommunisten und ihren Anhängern. Die PKI wurde am 13.März 1966 verboten, und die Regierung ließ Hunderttausende mit der Beschuldigung, am Putsch beteiligt gewesen zu sein, verhaften. Noch heute sitzen Häftlinge von damals in Gefängnissen. Immer wieder hat die Regierung einige hinrichten lassen, zuletzt 1990. Lediglich etwa 800 von ihnen wurden vor Gericht gestellt.

Die Neue Ordnung
Suhartos Regierung der „Neuen Ordnung" bezieht im Wesentlichen eine prowestliche Haltung. Sie beendete den Konflikt mit Malaysia und trieb seither energisch die Bildung der regionalen Vereinigung ASEAN (Bündnis südostasiatischer Staaten) voran. Im Westen ausgebildete Wirtschaftsfachleute rieten der armeegeführten Regierung, direkte ausländische Investitionen zu fördern; ferner räumten ihr einige westliche Staaten Kredite ein.
Die Wahlen im Jahr 1971 standen unter strenger Aufsicht der Sicherheitskräfte. Die Regierungsorganisation Sekber Golkar (Vereintes Sekretariat der funktionellen Gruppe) sicherte sich die Mehrheit der Sitze im Parlament, das im Wesentlichen nur beratende Funktion hatte. Golkar erhielt bei den Wahlen 1977 erneut 62 Prozent der Stimmen. Die Volksvertretungen nach diesen beiden Wahlen wählten zweimal Suharto zum Präsidenten.
1975 war das staatliche Ölunternehmen Pertamina nicht in der Lage, seine Schulden in Höhe von 10,5 Milliarden US-Dollar zu begleichen; diese Krise bedrohte den gesamten Haushalt Indonesiens. Die Regierung in Jakarta war gezwungen, Projekte zu streichen und die Zahlungsbedingungen der Kredite neu auszuhandeln; dennoch konnte sie sich erst Ende 1977 mit der Hilfe westlicher Regierungen aus der Krise retten. In der Folgezeit unterstützten die steigenden Weltmarktpreise für Erdöl die wirtschaftliche Entspannung.
Zu einer zweiten Krise kam es im Dezember 1975, als Indonesien in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Ost-Timor einmarschierte und trotz der Proteste Portugals und der UN annektierte. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen hat die indonesische Armee bei dieser Aktion mehr als 100 000 Menschen ermordet. Fortwährende politische Unruhen in der Region gipfelten im November 1991 in einem Massaker durch indonesische Soldaten bei einer Demonstration für die Unabhängigkeit Ost-Timors.
Die stärkste Opposition gegen das Suharto-Regime bilden muslimische Gruppierungen und Studenten. Die Muslime hatten sich allen Versuchen der Regierung, sie zu kontrollieren, erfolgreich widersetzt, und die Studenten prangerten die Korruption und die Menschenrechtsverletzungen der Regierung an. Als Reaktion auf weit verbreitete Studentendemonstrationen Anfang 1978 verschärfte die Regierung ihre Kontrolle über die Universitäten und die Presse.
Langfristig stellen jedoch die zunehmenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, insbesondere die Landlosigkeit der javanischen Bauern, die größten Gefahren für das Regime dar. Aufgrund des - trotz eines relativ erfolgreichen Familienplanungsprogramms auf Java - hohen Bevölkerungswachstums vergrößerte sich die Kluft zwischen Arm und Reich. Dennoch scheint die „Generation von 1945" der Armee entschlossen, die Kontrolle zu behalten und an ihrem Machtmonopol festzuhalten. Golkar gewann bei den Parlamentswahlen im Mai 1982 erneut eine überwältigende Mehrheit, und im März 1983 wählte das Parlament wiederum Suharto zum Präsidenten. Er war allein zur Wahl angetreten und dehnte danach seine Machtbefugnisse als Präsident aus. Auch die Wiederwahlen im März 1988 und 1993 gewann Suharto ohne Gegenkandidaten. Auf Ost-Timor wie auch in anderen Regionen kam es auch seither wiederholt zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.