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Nationalhymne

Japan, japanisch Nihon Koku („Land der aufgehenden Sonne"), parlamentarische Monarchie in Ostasien. Die japanischen Inseln erstrecken sich in Form eines Doppelbogens auf etwa 3000Kilometer Länge (21Breitengrade) zwischen der zu Russland gehörenden Insel Sachalin im Nordosten und Taiwan im Südwesten. Japan besteht im Wesentlichen aus den vier folgenden Hauptinseln: Hokkaido im äußersten Norden; der flächenmäßig größten Insel Honshu, die auch als Festland bezeichnet wird, sowie den kleineren Inseln Shikoku und Kyushu im Südwesten. Das aus diesen vier Inseln bestehende Gebiet hat eine Fläche von 362000Quadratkilometern. Daneben zählt zu Japan der nach Südwesten an Kyushu anschließende Inselbogen der Nansei- und Ryukyu-Inseln einschließlich der Insel Okinawa. Von Japan beansprucht werden außerdem einige weitere, im Nordosten an Hokkaido anschließende Inseln, die zur Gruppe der Kurilen gehören und seit 1945 von Russland besetzt und verwaltet werden. Es handelt sich im Wesentlichen um die Inseln Kunashiri, Iturup und die Habomai-Gruppe. Insgesamt (einschließlich der umstrittenen Süd-Kurilen) umfasst Japan fast 4000Inseln mit einer Gesamtfläche von 377727Quadratkilometern; ohne die Kurilen beträgt die Fläche 372769Quadratkilometer.
Im Norden ist Japan vom Ochotskischen Meer umgeben, im Osten vom Pazifischen Ozean, im Süden vom Pazifischen Ozean und dem Ostchinesischen Meer und im Westen von der Koreastraße und dem Japanischen Meer. Tokyo ist die Hauptstadt Japans und zugleich größte Stadt den Landes.




Die Inseln Japans sind die Gipfel einer riesigen Bergkette, die einst zum asiatischen Kontinent gehörte und die sich während des Känozoikums vom asiatischen Festland zu lösen begann. Die lange und schmale Hauptinsel Honshu misst an ihrer breitesten Stelle 322Kilometer. Kein Ort innerhalb Japans liegt mehr als 160Kilometer vom Meer entfernt. Die japanische Küste ist im Verhältnis zur Fläche der Inseln ausgesprochen lang und weist mit ihren vielen Buchten und Meeresarmen eine Gesamtlänge von 24950Kilometern auf. Die größte Einbuchtung befindet sich am Pazifischen Ozean und ist das Resultat der erodierenden Kräfte der Fluten und starken Küstenströmungen. Die Westküste von Kyushu am Ostchinesischen Meer bildet den unregelmäßigsten Teil der japanischen Küstenlinie. Einige schiffbare Meeresarme befinden sich an der Ostküste nördlich von Tokyo, aber im Süden der Bucht von Tokyo liegen die für die Schifffahrt günstigsten Buchten und natürlichen Häfen Japans. Zwischen Honshu, Shikoku und Kyushu liegt die so genannte Inlandsee mit vielen kleineren Inseln und einer Öffnung zum Pazifischen Ozean sowie zum Japanischen Meer durch drei enge Wasserstraßen, die nur selten von den Stürmen der offenen See erreicht werden. Die Westküste der japanischen Inseln am beinahe gezeitenlosen Japanischen Meer verläuft relativ gerade und misst ungefähr 4830Kilometer; die einzigen größeren Einbuchtungen in der Küstenlinie sind die Buchten von Wakasa und Toyama auf der Insel Honshu.
Aus topographischer Sicht ist Japan ein zerklüftetes Land mit hohen Bergen, tief eingeschnittenen Tälern und vielen kleinen Ebenen. Wegen des stark und kleinflächig wechselnden Reliefs sowie dem oft flachgründigen, felsigen Boden werden lediglich elf Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt.

Physische Geographie
Die japanischen Ebenen liegen überwiegend in den niedrig gelegenen Flusstälern, auf Plateaus entlang der untersten Hänge der Gebirgsketten und an der Küste. Die ausgedehntesten Ebenen befinden sich auf Hokkaido, und zwar entlang des Flusses Ishikari im westlichen Teil der Insel, entlang des Flusses Tokachi im Südosten und in der Umgebung der Städte Nemuro und Kushiro am mittleren Ostufer. Auch auf Honshu gibt es einige große Ebenen. In der Osaka-Ebene liegen die Städte Kobe, Kyoto und Osaka; Tokyo befindet sich in der Kanto-Ebene, und Nagoya ist die größte Stadt in der Nobi-Ebene. Die wichtigste Ebene auf Kyushu trägt den Namen Tukushi.
Die japanischen Gebirge prägen das topographische Bild des Landes in besonderer Weise. Die Bergzüge erstrecken sich von Norden nach Süden bzw. Nordosten nach Südwesten über die gesamte Inselgruppe, wobei die zentrale Gebirgskette sich häufig in kleinere Nebengebirge verzweigt oder parallel von kleineren Gebirgen eingerahmt wird. Die Berge laufen häufig zur Küste hin aus und bilden dort Buchten und natürliche Häfen. Im Norden der Insel Hokkaido liegt ein vulkanisches Gebirge, das sich von den Kurilen her erstreckt und sich im Zentrum mit einer von Norden (vom Kap Soya) her kommenden Bergkette vereinigt. Dieses Gebirge verzweigt sich an der Uchiurabucht im Südwesten Hokkaidos in zwei Ketten, die auf der Nachbarinsel Honshu als zwei parallel verlaufende Gebirge ihre Fortsetzung finden. Die niedrigere Gebirgskette verläuft im Nordosten von Nord nach Süd und trennt das Tal des Flusses Kitakami vom Pazifischen Ozean. Das Hauptgebirge durchzieht Honshu von Norden her in Richtung Südwesten. Im Zentrum der Insel trifft sie auf andere, quer zur Hauptrichtung verlaufende Gebirgsketten, die zusammen das Plateau des Flusses Shinano bilden. Diese höchste Gebirgsregion Japans nimmt einen Großteil Honshus ein und erstreckt sich etwa bis zur Einschnürung der Insel auf der Höhe von Nagoya. Hier befindet sich auch der höchste Gipfel Japans, der 3776Meter hohe Fujisan, ein großer Vulkankegel in der Nähe von Yokohama, der wegen seiner einmaligen, ebenmäßigen Form und seiner außergewöhnlichen Schönheit zu den beliebtesten Objekten japanischer Kunst zählt. Einer der Nebenzweige dieses Zentralmassivs wird wegen seiner landschaftlichen Prägnanz als Japanische Alpen (Hida-Samm Yaku) bezeichnet; er befindet sich östlich der Stadt Toyama und hat im Yariga mit 3180Metern seinen höchsten Punkt. Weiter südlich ragt eine andere Gipfelreihe auf, deren höchster Berg der Shirane (3192Meter) ist. Auch die Inseln Shikoku und Kyushu sind von verschiedenen Gebirgen durchzogen, obwohl die Gipfel hier weniger hoch sind. So ist etwa auf Shikoku der höchste Berg der Ishizuchi mit 1981Meter Höhe. Die japanischen Berge sind häufig vulkanischer Natur. Insgesamt sind etwa 200Vulkane bekannt, von denen etwa 50 aktiv sind. In den Vulkanregionen finden sich zahlreiche Thermalquellen mit bei den Japanern sehr beliebten Erholungsbädern und außerdem Gebiete mit vulkanischen Gasemissionen.
Da Japan an den Rändern zweier Kontinentalplatten - der Eurasiatischen und der Pazifischen - liegt, kommen sowohl Erdbeben als auch Vulkanausbrüche häufig vor. Beobachtungen haben ergeben, dass seismische Beben von geringer Stärke etwa dreimal pro Tag auftreten. Anhand geologischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass sich die Westküste der japanischen Inseln vermutlich aufgrund dieser ständigen Belastung senkt, während sich die Pazifikküste hebt. An der Ostküste erstrecken sich die Erdbeben meist über große Flächen und werden häufig von Flutwellen, so genannten Tsunamis, mit verheerenden Folgen für die Küstenzonen begleitet. Diese Tsunamis gehen von untermeerischen Beben aus, deren Herd oft weit vor der Küste liegt. Ein Bebenherd scheint dabei in der Nähe der Ostküste von Honshu zu liegen, wo sich in acht Kilometer Tiefe ein riesiger Krater befindet. Das schwerste Erdbeben in der japanischen Geschichte fand 1923 statt; sein Zentrum lag in der Sagamibucht. Bei diesem Beben wurden die Städte Tokyo und Yokohama schwer beschädigt, und es kamen dabei einschließlich den Nachbeben 150000Menschen ums Leben. Das größte Erdbeben nach dem Krieg fand 1995 statt; es traf vor allem den Hafen der Stadt Kobe, tötete 5000Menschen und erreichte die Stärke sieben auf der Richterskala.

Flüsse und Seen
Obwohl Japan reich an Gewässern ist - beinahe in jedem Tal fließt ein Fluss -, existieren keine schiffbaren Ströme im Land. Die größeren japanischen Flüsse haben je nach Jahreszeit eine sehr unterschiedliche Wasserführung. Im Frühling bzw. zur Regenzeit kommt es zu Überschwemmungen, und in den trockenen Perioden existieren teilweise lediglich Rinnsale. Der Wechsel zwischen beiden Zuständen kommt außerdem häufig vor, so dass lediglich extrem flache Boote auf den Flüssen fahren können. Der längste Fluss Japans ist der Shinano auf Honshu mit einer Länge von 370Kilometern; weitere große Flüsse auf Honshu sind Tone, Kitakami, Tenryu und Mongami. Zu den wichtigen Flüssen auf Hokkaido zählen der zweitgrößte Fluss Japans, der Ishikari, sowie der Teshio und der Tokachi. Der Yoshino ist der längste Fluss auf Shikoku.
Viele japanische Seen sind wegen ihrer malerischen Lage bekannt. Einige liegen in Flusstälern, aber bei der Mehrzahl handelt es sich um Bergseen. Die Seengebiete sind beliebte Erholungszentren. Der größte See Japans ist der Biwasee auf Honshu, der sich über eine Fläche von 685Quadratkilometern erstreckt.



Die japanischen Inseln erstrecken sich ungefähr entlang dem 17.Längengrad. Das Klima im Land ist sehr unterschiedlich. Die Durchschnittstemperaturen reichen von 5°C in Nemuro (Hokkaido) bis 16°C auf Okinawa. Kurze Sommer und strenge lange Winter kennzeichnen das Klima auf Hokkaido und im nördlichen Teil von Honshu. Die eisige Kälte im Winter wird größtenteils durch die Nordwestwinde aus Sibirien und den kalten Oya-Schio verursacht, einen aus dem Beringmeer kommenden Meeresstrom. Im Süden und Osten dieser Region sind die Winter durch den Einfluss des warmen Kuroshio-Stromes gemäßigter. In Shikoku, Kyushu und im südlichen Honshu sind die Sommer heiß, feucht und teilweise subtropisch; die Winter sind mild mit geringen Schneefällen. Japan liegt im Einflussbereich der südöstlichen Monsunwinde, weshalb die Sommer häufig von drückender Luftfeuchtigkeit sind. Die jährlichen Niederschläge reichen von 1015Millimetern auf Hokkaido bis 3810Millimeter in den Bergen von Zentral-Honshu. Von Juni bis Oktober ziehen häufig tropische Zyklone, so genannte Taifune, über das Land hinweg und verursachen teilweise große Schäden, insbesondere an den Küsten.





Die große Vielfalt und Üppigkeit in der japanischen Pflanzenwelt ist überwiegend auf die Wärme und Feuchtigkeit im Sommer und die gebietsweise milden Winter zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist der Anteil Japans an mehreren verschiedenen Klimazonen aufgrund der großen Längserstreckung. Mehr als 17000 verschiedene Arten blühender und nichtblühender Pflanzen sind in Japan heimisch. Viele davon sind wichtige Zierpflanzen, die auch in zahlreichen anderen Ländern kultiviert werden, darunter Rhododendren, Zierkirschen, Zieräpfel, Chrysanthemen oder Pfingstrosen. Besonders bemerkenswert ist die Zeit der früh blühenden Pflaumen- und Kirschbäume, die den Frühling einläuten und bei Japanern wie Touristen sehr beliebt sind. Im April sind die japanischen Hügel mit Rhododendren und Azaleen in leuchtenden Farben übersät. Im August erscheinen die zarten Blüten der Lotosblumen, und im November blühen die als Nationalblumen verehrten Chrysanthemen. Zahlreiche Blumen und Pflanzen sind Gegenstand der japanischen Malerei und Literatur, und ihnen zu Ehren werden zur jeweiligen Blütezeit zahlreiche Blumenfeste abgehalten. Weitere erwähnenswerte Wildpflanzen sind zahlreiche Arten an Primeln, Glockenblumen, Gladiolen und Lilien. Sehr charakteristisch sind außerdem die ausgedehnten, oft waldartigen Bambushaine.
Unter den Bäumen sind besonders die Nadelbäume häufig. Eine der bekanntesten Arten ist die japanische Sicheltanne (Cryptomeria japonica), die eine Höhe von bis zu 45Metern erreicht. Ebenfalls heimisch sind hier Lärchen, Fichten und zahlreiche Kiefern-Arten. In Kyushu, Shikoku und im südlichen Honshu finden sich auch subtropische Bäume wie der Kampfer- und der Banyanbaum. Hier werden außerdem Teepflanzen und Wachsbäume angebaut. Im zentralen und nördlichen Honshu entspricht die Baumwelt derjenigen der gemäßigten Klimazone; hier gedeihen Buchen, Weiden, Kastanien und viele Nadelbäume. Maulbeerbäume werden in großem Umfang zur Seidenraupenzucht angebaut, ebenfalls die Lackbäume (Rhus verniciflua), die den Grundstoff (Lack) für die berühmten japanischen (und chinesischen) Lackkunstarbeiten liefern. In Hokkaido ist die Vegetation eher borealer Natur und ähnelt derjenigen Südsibiriens. Fichten, Lärchen und bestimmte Kiefern zählen hier zu den häufigsten Bäumen, teilweise finden sich aber auch Erlen, Pappeln und Buchen. Die häufigsten in Japan angebauten Obstsorten sind Pfirsiche, Mandarinen, Birnen und Orangen.
In Japan wird eine einzigartige Form der Landschaftsgärtnerei betrieben (siehe Gartengestaltung), denn in den dortigen Gärten finden sich häufig Miniaturreproduktionen natürlicher japanischer Landschaften. Eine weitere typische Kunst ist die Bonsai-Kultur, bei der durch sorgfältiges Zuschneiden und spezielle Pflanz- und Pflegemethoden Miniaturausgaben von Bäumen entstehen, die jedoch der charakteristischen Wuchsform entsprechen.

Fauna
Im Vergleich zur üppigen Flora ist die Fauna Japans weit weniger artenreich. Dennoch leben hier 140 verschiedene Säugetierarten, 450Vogelarten und eine Vielzahl an Reptilien, Schalentieren und Fischen. Der einzige Primat ist der Rotgesichtsmakak, der auf der Insel Honshu lebt. Zu den großen Fleischfressern zählt der Braunbär mit zwei Unterarten. Füchse gibt es in ganz Japan ebenso wie Dachse, Wildschweine, Marder, Nerz, Otter, Wiesel und verschiedene Arten von Seehunden. Hasen und Kaninchen sind sehr häufig. An Nagetieren sind Eichhörnchen, Flughörnchen, Ratten und Mäuse zu nennen - die gemeine Hausmaus kommt jedoch nicht in Japan vor. Viele Fledermausarten sind hier heimisch, und zu den Insektenfressern Japans zählen der Spitzmaul-Maulwurf und die Spitzmaus. Es gibt zwei Hirscharten in Japan, wobei die kleinere der beiden die häufigere ist; sie trägt im Sommer ein weiß geflecktes und im Winter ein braunes Fell.
Sperlinge, Schwalben und Drosseln zählen zu den häufigsten Vögeln in Japan. Die Wasservögel machen fast ein Viertel aller Vogelarten aus. Hier sind vor allem Kranich, Reiher, Schwan, Kormoran, Storch und Albatros zu nennen. Auch die Singvögel sind häufig vertreten, wobei Dompfaff und Nachtigall zu den bekanntesten zählen. Weitere heimische Vögel sind Rotkehlchen, Kuckuck, Spechte, Pfaue und Tauben.
Die Küstengewässer Japans bieten vielen Fischen einen Lebensraum. Fische bilden außerdem eine Nahrungsgrundlage und die Haupteiweißquelle der Japaner. Gefangene Fische werden sowohl frisch als auch konserviert verkauft oder zu Düngemittel verarbeitet. Daneben dienen auch verschiedene Meeresalgen in Japan als Nahrungsmittel.



Japaner bilden 99Prozent der Bevölkerung Japans. Sie zählen zum mongoliden Rassenkreis und sind im Äußeren den Chinesen und Koreanern sehr ähnlich, haben jedoch meist eine schlankere Statur. Unter den knapp einer Million Ausländern stellen Koreaner den größten Anteil, daneben lebt in Japan auch eine größere Anzahl von Chinesen, US-Amerikanern und Filipinos. Die Ainu, die wie die Japaner ebenfalls sehr früh Teile des Archipels besiedelten, sind heute überwiegend auf Hokkaido anzutreffen. Die traditionelle Kultur der Ainu ist jedoch zunehmend im Verschwinden begriffen. Die japanische Bevölkerung umfasst 127,8Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 330Personen pro Quadratkilometer. Japan ist eine städtische Industriegesellschaft. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung leben in städtischen Gebieten.




Tokyo, das Finanz- und Wirtschaftszentrum des Landes, verfügt über eine Einwohnerzahl von etwa 8Millionen. Zu den weiteren führenden Städten gehören Yokohama (etwa 3,3Millionen Einwohner) mit einem bedeutenden Seehafen, Werften und einem Industriezentrum, das sich überwiegend auf Chemikalien, Maschinenbau, Metall- und Rohölprodukte konzentriert; Osaka (2,5Millionen Einwohner) mit einem wichtigen Seehafen und Flugplatz ist eines der größten Bankzentren Japans; Nagoya (2,2Millionen), ein Produktionszentrum mit Schwerpunkt auf Lackprodukten, Textilien und Tonwaren; Kyoto (1,4Millionen), historische Hauptstadt des Landes und berühmt wegen seiner kunsthandwerklichen Produkte, einschließlich Seidenbrokat und Textilien, daneben auch ein Zentrum der Schwerindustrie; und Kobe (1,5Millionen) mit dem führenden Seehafen - weltweit zweitgrößter Güterumschlaghafen - und vielen Werften. Neben diesen wichtigen Städten gibt es 75 weitere Städte mit Einwohnerzahlen über 250000.

Sprache und Religion
Die offizielle Landessprache ist Japanisch; als internationale Geschäftssprache dient auch Englisch, das viele Japaner beherrschen.
Die Glaubensrichtung mit den meisten Anhängern in Japan ist der Shintoismus, eine Religion, die auf Ahnenkult und Verehrung von Naturgottheiten basiert. Sie teilt sich in über 200 verschiedene Richtungen auf. Daneben ist in Japan auch der Buddhismus mit 207Strömungen stark vertreten, von denen besonders die des Soka-gakkai zu erwähnen ist. Das Christentum - bestehend aus Protestanten, Katholiken und Griechisch-Orthodoxen - wird lediglich von vier Prozent der Bevölkerung ausgeübt. Charakteristisch für die Japaner ist, dass sie häufig mehreren Religionen angehören. So bekennt sich etwa die Mehrheit der Shintoisten auch zum Buddhismus. In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurde der Shintoismus zur Staatsreligion, wobei dem Kaiser als Gott geopfert wurde und die Japaner sich göttlicher Abstammung wähnten. Alle Japaner, unabhängig von ihrer jeweiligen Glaubensrichtung, mussten damals in shintoistischen Schreinen opfern. 1946 schafften die alliierten Besatzungsmächte den Shintoismus in dieser Form ab. Am 1.Januar 1946 musste Kaiser Hirohito öffentlich auf alle Göttlichkeitsansprüche verzichten. Die 1947 verabschiedete Verfassung stellte die absolute Religionsfreiheit wieder her und beendete damit die Funktion des Shintoismus als Staatsreligion.



Etwa 18Prozent des jährlichen Staatshaushalts werden für Zwecke der sozialen Sicherung aufgewendet. Ein Krankenversicherungssystem gibt es in Japan seit 1927.
Die sozialstaatlichen Leistungen wurden seit dem 2.Weltkrieg deutlich ausgeweitet. Eine Gesetzgebung aus den Nachkriegsjahren sieht eine staatliche Unterstützung für einkommensschwache Personen vor, ferner gibt es soziale Beihilfen für Behinderte, ein Rentenversicherungsgesetz, ein Gesetz zur Fürsorge für altersschwache Personen, ein Mutterschafts- und ein Kinderschutzgesetz. Die gesamte Bevölkerung ist durch verschiedene Versicherungssysteme sozial abgesichert. Die arbeitende Bevölkerung tritt meist im Alter von 55Jahren in den Ruhestand und erhält dann eine Rente in Höhe von 40Prozent des Gehalts. Die medizinische Versorgung ist im Allgemeinen hervorragend. Die Lebenserwartung ist relativ hoch, sie beträgt Jahre 76Jahre für Männer und 83Jahre für Frauen. Die Säuglingssterblichkeitsrate ist mit etwa 0,5Prozent extrem niedrig.




Die japanische Kultur entwickelte sich mit den ersten Kontakten der Inselbewohner zu den Zivilisationen in China und Korea. Aus China übernahmen die Japaner neue Handwerkstechniken und das anfängliche System der Schriftsprache. Die Übernahme der Schriftzeichen lässt sich nicht genau zurückdatieren, liegt aber vermutlich in der Zeit um 400 n.Chr. Koreanische Schreiber verwendeten damals für ihre Berichte an den japanischen Kaiserhof chinesische Ideogramme. Die Bildung im alten Japan war jedoch viel aristokratischer als das chinesische Ausbildungssystem. In Japan unterhielten die Adelsfamilien ihre eigenen Privatschulen. Während der militärisch-feudalen Periode des Mittelalters erlangten die buddhistischen Tempel eine große Bedeutung im Ausbildungsbereich. Unter dem Tokugawa-Schogunat (1603-1868) blühten die Schulen im ganzen Land auf und schufen ein Bildungsniveau, das in den vormodernen Gesellschaften seinesgleichen sucht.
Mit Beginn der Herrschaft von Kaiser Meiji (1868-1912) fanden die so genannten Meijireformen statt, die Japan einer radikalen Umwandlung im gesamten Bildungsbereich sowie in sozialer und auch wirtschaftlicher Hinsicht unterwarfen. Das erste Erziehungsministerium wurde 1872 gegründet und im selben Jahr wurde ein umfassendes Bildungsgesetz verabschiedet, das die allgemeine Grundschulausbildung vorsah. Die Regierung sandte pädagogische Missionen nach Europa und Amerika, um neue erzieherische Ansätze kennen zu lernen; ausländische Pädagogen wurden eingeladen, führten ihre Erziehungsprogramme durch und änderten das japanische Schulsystem. In dieser Periode der Neuorientierung wurde im Jahr 1877 die Universität Tokyo gegründet. Als Ergebnis dieser Reformen etablierte sich Japan als moderne Nation mit einem vollständigen Schulsystem, das in seinen Grundzügen denen der westlichen Nationen entsprach.
Die Niederlage Japans im 2.Weltkrieg führte erneut zu Änderungen im Bildungsbereich. Viele dieser Neuerungen geschahen auf Empfehlung einer pädagogischen Mission aus den Vereinigten Staaten im Jahr 1946. Einige dieser Vorschläge wurden auch nach der Wiederherstellung der japanischen Souveränität 1952 beibehalten. Die Verbreitung nationalistischer Ideologien wurde aus den Schulzimmern verbannt, dagegen wurde das Studium der Sozialwissenschaften betont und im Unterricht die Betonung der individuellen Persönlichkeit gezielt gefördert.
Die japanischen Schulen und Hochschulen unterstehen dem Erziehungsministerium. Das Schulsystem basiert auf einem Grundgesetz zur Bildung aus dem Jahr 1947; dieses Gesetz wurde in den folgenden Legislaturperioden nachgebessert, um allen Studenten eine Ausbildung an einer höheren Schule zu ermöglichen. Zu den immerwährenden Problemen der japanischen Lehrer zählt die Unterrichtung der schwierigen und komplexen japanischen Sprache, die aus einem Zusammenspiel dreier verschiedener Schriften besteht.
Der Schulbesuch in Japan ist für die Dauer von neun Jahren Pflicht und kostenfrei. Vorgesehen sind sechs Jahre Grundschule und drei Jahre Mittelschule. Darüber hinaus ist der Besuch einer Ausbildungseinrichtung freiwillig. Für die Weiterbildung werden geringe Gebühren erhoben; dies gilt auch für die staatlichen Gymnasien und die öffentlichen Hochschulen. Es gibt Technik-, Handels- und Berufsschulen sowie schulische Einrichtungen für körperlich Behinderte. Privatschulen sind weit verbreitet und stellen eine beliebte Ergänzung zu dem stark leistungsorientierten staatlichen Bildungssystem dar.
In Japan gibt es etwa 60 staatliche (früher kaiserliche) Universitäten und daneben auch eine große Anzahl privater Hochschulen. Zu den größten Universitäten zählen die Universität Tokyo (gegründet 1877), die private Nihon-Universität in Tokyo (1899), die ebenfalls private Doshisha-Universität in Kyoto (1875), die Universität Kyoto (gegründet 1897) und die private Fukuoka-Universität in Osaka (1934). Ende der achtziger Jahre wiesen die Hochschulen in Japan insgesamt 2,6Millionen eingeschriebene Studenten auf.



Das Bildungssystem in Japan ist hoch entwickelt. Der Prozentsatz an Analphabeten beträgt praktisch Null. Englisch gilt als wichtigste Fremdsprache und wird bei Kontakten mit dem Ausland verwendet. Das Erlernen der englischen Sprache ist in allen Hauptschulen Pflicht.



In Tokyo befinden sich die meisten wichtigen Bibliotheken des Landes. Dazu zählt auch die Nationale Reichstagsbibliothek, die zugleich als internationale Buchbörse und Informationszentrum in Japan dient. Sie ist in sieben Abteilungen gegliedert und umfasst insgesamt 9,4Millionen Bände. Zu den bedeutenden universitären Bibliotheken in Tokyo gehören diejenige der Universität Tokyo sowie die Bibliotheken der Universität Meiji und der Universität Nihon. Große Sammlungen sind auch in den Provinzbibliotheken zu finden.
Die Museen in Japan, mit Ausnahme einiger eher moderner Galerien in den Großstädten, befinden sich häufig in Tempeln oder Schreinen oder sind in Privat- bzw. Firmenbesitz. Zu den bekanntesten dieser Museen zählt der Myohoin-Tempel in Kyoto. Auch in Tokyo gibt es verschiedene bedeutende Museen und Kunstgalerien. Das größte Kunstmuseum Japans ist das Tokyoter Nationalmuseum. Die wichtigsten Spezialsammlungen Tokyos befinden sich im Kalligraphischen Museum, dem Nationalmuseum für westliche Kunst, dem Meiji-Schrein-Schatzmuseum und dem Museum für Japanische Volkskunst. Darüber hinaus sind in beinahe jeder größeren Stadt Museen mit Ausstellungen verschiedener Art zu besichtigen.

Kunst und Musik
Wie die japanische Kultur war auch die japanische Kunst vor allem in der Frühzeit maßgeblich von den Hochkulturen in China und Korea geprägt, aus denen viele Teile übernommen wurden. Erst in der Heian-Periode (siehe unten: Geschichte) ließ der chinesische Einfluss deutlich nach, und es bildeten sich spezifisch japanische Elemente deutlich heraus. Diese Periode wird daher allgemein als klassische Epoche Japans bezeichnet. Einflüsse des alten China finden sich vor allem in der japanischen Sprache, die viele chinesische Zeichen und Lehnwörter verwendet, aber auch in der japanischen Literatur, der japanischen Kunst und der japanischen Musik. Die Religion, insbesondere der Buddhismus, hat im kulturellen Leben Japans eine wichtige Rolle gespielt und das frühe japanische Theater wesentlich geprägt. Westliche Einflüsse gewannen erst ab dem 19.Jahrhundert an Bedeutung. Es gibt in Japan sowohl von der japanischen Kultur getrennte Bereiche westlicher Kultur als auch solche, in denen es zu einer Vermischung beider Kulturen sowie alter Traditionen kommt. Siehe auch japanischer Tanz; japanischer Film; Sumo-Ringen; Geisha.

Medien
Es erscheinen 124Tageszeitungen, deren Gesamtauflage bei etwa 72Millionen liegt - die japanischen Tageszeitungen haben eine der höchsten Gesamtauflagen der Welt. Die größten Tokyoter Tageszeitungen sind Asahi Shimbun und Yomiuri Shimbun.




Die japanische Regierung agiert auf der Grundlage der Verfassung von 1947, die zuletzt im Jahr 1994 - u.a. mit einer Wahlrechtsreform - geändert wurde. Diese Verfassung, die unter der Aufsicht der alliierten Mächte nach dem 2.Weltkrieg entstand, legt als Staatsform eine parlamentarische Monarchie fest, in der der Kaiser nicht mehr Oberhaupt des Staates ist, sondern ihn eher symbolisch vertritt und lediglich repräsentative Funktionen innehat.

Exekutive
Zwischen 1889, als die erste moderne japanische Verfassung verabschiedet wurde, und dem Ende des 2.Weltkrieges im Jahr 1945 befand sich die oberste Exekutivgewalt offiziell in der göttlichen und unantastbaren Person des Kaisers, des so genannten Dai Nippon Teikoku Tenno („Kaiser des großen japanischen Reiches"; Tenno bedeutet „himmlischer [Herrscher]"). Der Titel ist erblich und wird jeweils an den ersten männlichen Nachfolger der Kaiserfamilie übergeben. Steht kein Nachfolger zur Verfügung, kann der Kaiser auch aus der Mitte der vier Fürstenfamilien gewählt werden, die innerhalb des Kaiserhauses denselben Status innehaben. Kaiser Akihito, der den Thron im Jahr 1989 übernahm, ist der 125.Tenno Japans.
Seit der neuen Verfassung von 1947 liegt die tatsächliche Exekutivgewalt in Händen des Kabinetts mit 20Mitgliedern, dem ein Ministerpräsident voransteht, der Mitglied des Parlaments ist und von diesem gewählt wird. Der Ministerpräsident ernennt und entlässt die Minister, Ministerpräsident und Kabinett sind für den Staatshaushalt verantwortlich.

Legislative
Nach der neuen Verfassung liegt die legislative Gewalt bei einem Parlament (Kokkai) aus zwei Kammern: dem Oberhaus (Sangi-in), dessen 252Sitze sich unter den adeligen Mitgliedern verteilen, die vom Kaiser ernannt werden, sowie einer begrenzten Anzahl von durch Wahl bestimmten Sitzen; und dem Unterhaus (Shugi-in), für dessen 511Sitze alle männlichen Bürger über 25Jahre gewählt werden können. Die Minister des Kabinetts sind dem Kaiser gegenüber verantwortlich und werden von diesem offiziell ins Amt berufen.
Die Abgeordneten des Unterhauses werden alle vier Jahre neu gewählt (im Januar 1994 wurde das Wahlgesetz für das Unterhaus reformiert und die Anzahl der ursprünglich 511Mitglieder auf 500 reduziert). Die Wahl der Mitglieder des Oberhauses erfolgt im sechsjährigen Turnus, wobei alle drei Jahre jeweils die Hälfte der Mitglieder gewählt werden. Das Unterhaus ist das machtvollere der beiden Häuser des Parlaments. Alle Entscheidungen des Oberhauses müssen durch das Unterhaus angenommen werden. Beim Unterhaus liegt auch die Kontrolle über die Gesetzgebung für die Bereiche von Verträgen oder steuerliche Angelegenheiten. Das erste Wahlsystem, das seit dem 2.Weltkrieg galt, wurde im Januar 1994 durch ein teilweises Verhältniswahlrecht ersetzt. In beiden Häusern des Parlaments (Abgeordnetenversammlung) werden nun einige Sitze durch Direktwahl in den Bezirken vergeben, während sich die Verteilung der übrigen Sitze auf die Ergebnisse der Parteien bei den Nationalwahlen stützt. Im Unterhaus werden nun 300Mandate direkt vergeben und 200 errechnen sich aus dem Wahlergebnis (vor 1994 wurden alle Sitze direkt gewählt); im Oberhaus umfasst die Direktwahl nun 152Sitze, während sich 100 aus dem Verhältniswahlrecht ergeben. Alle japanischen Bürger über 20Jahre sind wahlberechtigt.

Politische Parteien
Entsprechend der Vertretung im Parlament waren die wichtigsten politischen Parteien in Japan Anfang der neunziger Jahre die Liberaldemokratische Partei (LDP), die Sozialdemokratische Partei Japans (SDP, vor 1991 Sozialistische Partei Japans), die Partei der Buddhisten (Komeito), die Demokratischen Sozialisten (DSP) und die japanischen Kommunisten (KPJ). Bei den Wahlen im Juni 1993 verlor die bis dahin führende LDP die absolute Mehrheit im Parlament, und auch die SDP erlitt erhebliche Einbußen. Drei neue Reformparteien zogen viele Wähler von der skandalerschütterten LDP ab: Die Neue Partei Japans (JNP, Nihonshinto, angeführt von Hosokawa Morihiro), die japanische Erneuerungspartei (JRP, Shinseito, Vorsitzender Ozawa Ichiro) und die Harbinger-Partei. Nachdem sich die Sozialdemokratische Partei 1994 aus einer breit angelegten proreformistischen Koalition zurückgezogen hatte, formierten sich die Reformisten in einem neuen Block, der Neuen Fortschrittspartei.

Judikative
Das japanische System der Rechtsprechung ist unabhängig und von der Exekutivgewalt getrennt. Richter können mit Ausnahme gesundheitlicher Gründe ausschließlich auf öffentliches Verlangen aus dem Amt entlassen werden. Der höchste Gerichtshof Japans ist der Oberste Gerichtshof, der von der Verfassung vorgeschrieben ist; er besteht aus einem höchsten Richter, der vom Kaiser auf Empfehlung des Kabinetts ernannt wird, sowie aus 14 weiteren Richtern, die ebenfalls vom Kabinett bestellt werden. Die vier vorhandenen Arten von Gerichtshöfen werden von der Verfassung wie folgt vorgeschrieben: Die Oberlandesgerichte, die Landgerichte, denen mehrere Zweiggerichte untergeordnet sind, die Familiengerichte und die Amtsgerichte. Der Oberste Gerichtshof ist letzte Instanz für alle zivilen Klagen und Strafrechtsfälle, darüber hinaus hat er die Autorität, über die Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen oder Exekutivmaßnahmen zu entscheiden. Die Oberlandesgerichte dienen als Berufungsinstanz für Zivil- und Strafrechtsfälle aus den unteren Gerichtshöfen. Die Bezirksgerichte haben sowohl Berufungs- als auch Rechtsprechungsfunktion. Die Familien- und Amtsgerichte entscheiden ausschließlich in erster Instanz. Alle Polizeikräfte in Japan unterliegen der Kontrolle durch die Zentralregierung. Obwohl per Verfassung und Gesetz genaue Rechtsgrundlagen bestehen, ist die japanische Rechtsprechung deutlich flexibler als diejenige westlicher Länder, denn in vielen Fällen sind nach wie vor soziale Sanktionen in der sehr auf Gruppenzugehörigkeit bauenden japanischen Gesellschaft wirkungsvoller als tatsächliche Verurteilungen nach geltendem Recht.

Kommunalverwaltung
Verwaltungstechnisch ist Japan in insgesamt 47Präfekturen gegliedert, wobei Hokkaido eine eigene Präfektur bildet und Tokyo, Osaka und Kyoto Stadtpräfekturen darstellen. Jede Präfektur wird von einem gewählten Gouverneur und einem Parlament regiert. Jede Gemeinde innerhalb einer Präfektur verfügt ebenfalls über ein vom Volk gewähltes Parlament. Die Gemeinden haben relativ große Macht. Sie sind für die öffentlichen Erziehungseinrichtungen und die Steuererhebungen zuständig.

Verteidigung
Die Nationale Polizeireserve wurde unter der Besatzung der Alliierten 1950 gegründet und bildet den Kern der japanischen „Selbstverteidigungsstreitkräfte". Diese wurden nach Wiedererhalt der japanischen Souveränität weiter ausgebaut. Armee, Marine und Luftwaffe (44700) rekrutieren sich aus Freiwilligen - es herrscht keine Wehrpflicht. Das Land verfügt darüber hinaus über eine eigene Küstenwache.




In den achtziger Jahren hat die japanische Wirtschaft enorm expandiert. Der industrielle Schwerpunkt Japans hat sich dabei von der Leichtindustrie auf die Schwerindustrie, die Chemie und die Elektronikindustrie verlagert, die zusammen etwa zwei Drittel des jährlichen Gesamtexports produzieren.
Vor dem 2.Weltkrieg lag die japanische Wirtschaft in den Händen einiger weniger, wohlhabender Familien, die als Zaibatsu („reiche Clique") bezeichnet wurden. Die bedeutendsten dieser Familien waren die Mitsui, Iwasaki (sie agierten unter dem heute noch bestehenden Firmennamen Mitsubishi), Sumitomo und Yasuda. Diese Familien kontrollierten den größten Teil der Kohle-, Eisen-, Zellstoff- und Aluminiumindustrie. In den Jahren 1945 und 1946 wurde das Familieneigentum dieser riesigen Gesellschaften unter der alliierten Besatzung aufgelöst. Die Firmen blieben jedoch intakt und haben seitdem eine noch größere Wirtschaftsmacht gewonnen, denn die Geschäftsbereiche wurden auch auf die Sektoren Schiffsbau, Banken und andere Industrien ausgedehnt.

Landwirtschaft
Obwohl die Anbaugebiete relativ klein sind, weist Japan einen der höchsten Ernteerträge pro bewirtschaftetem Land in der Welt auf. Etwa 70Prozent des eigenen Nahrungsmittelbedarfs werden im Land erzeugt. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen; dennoch hat sich die Bedeutung der Landwirtschaft nicht verändert. Etwa 40Prozent der Landwirtschaftsfläche werden für den Reisanbau verwendet, der über ein Drittel der Gesamternte betrug. Reis bildet nach wie vor den Grundstock der japanischen Ernährung; Änderungen in den Ernährungsgewohnheiten und die Entwicklung besserer Anbauverfahren haben jedoch zu einer unübersehbaren Überproduktion geführt. Weizen, Gerste und Sojabohnen zählen ebenfalls zu den wichtigsten Ernteerzeugnissen. Weitere Anbauprodukte sind Kartoffeln, Zuckerrüben, Zuckerrohr, Rettich, Kohl, Süßkartoffeln, Chinakohl, Zwiebeln, Tomaten und Gurken sowie Mandarinen und andere Zitrusfrüchte, Melonen, Äpfel und außerdem Tabak. Von großer Bedeutung ist der Anbau von Tee, der vorwiegend für den innerjapanischen Gebrauch produziert wird (siehe Teezeremonie).
Da die Landfläche für die Bewirtschaftung begrenzt und entsprechend wertvoll ist, steht für die Viehzucht nur wenig Fläche zur Verfügung. Dennoch werden elf Millionen Schweine, fünf Millionen Rinder und 336Millionen Stück Geflügel gehalten. Die landwirtschaftlich genutzten Gebiete sind in kleinere Gehöfte aufgeteilt, wovon 70Prozent nur etwa einen Hektar Fläche oder noch weniger umfassen. Die meisten Bauern sind zumindest zeitweise auch noch in der Industrie beschäftigt. Das Land wird intensiv genutzt, und der größte Teil der Höfe ist mit Elektrizität und modernsten Geräten ausgestattet. Ernten sind durch den Einsatz von Kunstdünger und verbesserte Anbauverfahren zwei- oder dreimal jährlich möglich, obwohl dies die Böden stark beansprucht. Insgesamt zählt die japanische Landwirtschaft zu den effektivsten der Welt.

Forstwirtschaft und Fischerei
Etwa zwei Drittel der Gesamtfläche Japans sind bewaldet; davon nehmen die Nadelholzbestände etwa zwei Fünftel ein. Ungefähr zwei Drittel der Waldgebiete sind in Privatbesitz. Obwohl Japan bei der Gewinnung von Nutzhölzern zu den ersten Nationen der Welt zählt, zwingt der ständig wachsende Bedarf im Inland auch zum Import von großen Holzmengen.
Fisch ist ein Grundnahrungsmittel in Japan und lässt sich in seiner Bedeutung beinahe mit dem Reis vergleichen. Daher gehört der Fischfang und die Fischverarbeitung zu einem der wichtigsten Wirtschaftsbereiche im Land. Beliefert wird sowohl das Inland als auch das Ausland. Die japanische Fischereiflotte gehört zu den größten der Welt. Die Fischereiindustrie lässt sich in drei Kategorien unterteilen: die Binnen-, die Küsten- und die Hochseefischerei. Die Binnenfischerei wird mit Booten mittlerer Größe durchgeführt und sorgt für einen wesentlichen Anteil am gesamten Fang, der sich auf etwa ein Viertel der Gesamtproduktion beläuft. Die Hochseefischerei wird mit großen Fangschiffen vorgenommen, die in den Fischgründen der internationalen Gewässer tätig sind. In diesem Bereich wird ebenfalls ungefähr ein Viertel des Gesamtertrags erbracht. Die Küstenfischerei, von kleineren Booten mit Hilfe von Netzen oder mittels Zuchttechniken betrieben, erbringt hingegen die Hälfte des gesamten japanischen Fischfanges. Zu den am häufigsten gefangenen Fischen und Meerestieren zählen Sardinen, Thunfische, Krabben, Seehechte, Garnelen, Lachse, Pollack, Makrelen, Tintenfische, Eidechsenfische, Venusmuscheln, Austern, Meerbrassen und Gelbschwanzmakrelen. Daneben zählt Japan zu den wenigen noch aktiven Walfangnationen der Welt. Außerdem werden große Mengen an Tang und anderen Meeresalgen geerntet, die ebenfalls der menschlichen Ernährung dienen.

Bergbau
Die mineralischen Bodenschätze in Japan sind zwar einigermaßen vielfältig, jedoch von äußerst begrenzter Menge. Der bedeutendste Rohstoff ist der Kalkstein. Zu den weiteren abgebauten Bodenschätzen zählen Kohle, Kupfer, Blei, Zink und Quarz, aber auch hier rangieren die Mengen in einem Bereich, der die inländische Nachfrage nicht befriedigen kann.

Industrie
Nachdem die japanische Industrie durch die Angriffe im 2.Weltkrieg schweren Schaden erlitten hatte, erfolgte in der Zeit des Wiederaufbaus eine komplette Modernisierung der Produktionsanlagen, weshalb Japan schon damals über einen modernen Grundstock bei den Industrieanlagen verfügte - ein mitentscheidender Faktor für den folgenden Wirtschaftsboom. Beim Wiederaufbau wurde vor allem der chemischen und petrochemischen Industrie und dem Maschinenbau Vorrang eingeräumt. Mitte der fünfziger Jahre hatte die industrielle Produktion das Vorkriegsniveau bereits überholt; die jährlichen Zuwachsraten im Produktionssektor betrugen in der Zeit zwischen 1965 und 1980 etwa 9,5Prozent und in der Periode von 1980 bis 1988 immer noch beachtliche 6,7Prozent. Mitte der neunziger Jahre war Japan zur führenden Schiffsbaunation in der Welt aufgestiegen und zählte auch in den Bereichen der Produktion elektrischer und elektronischer Geräte - darunter vor allem Uhren, Videorecorder, Fernsehgeräte, Kameras, Mikrowellengeräte, Kühlschränke, Faxgeräte, Computer und Kopiergeräte - sowie in der Stahlverarbeitung und Automobilherstellung zu den führenden Ländern. Unterstützt durch den starken Yen konnten japanische Gesellschaften zunehmend in Industrieanlagen im Ausland investieren.
Mitte der neunziger Jahre zählte Japan außerdem zu den führenden Produzenten chemischer Grundstoffe. Auch in der Textilindustrie rangiert Japan an vorderster Stelle und nimmt bei der Herstellung von synthetischen Fasern weltweit den dritten Platz ein. Seide und Baumwolle nahmen in dieser Periode jedoch an wirtschaftlicher Bedeutung ab.

Währung und Bankwesen
Die 1882 gegründete Bank of Japan ist die Zentralbank und fungiert als Steuerregulierungs-Instrument für die Regierung; daneben gibt sie als einzige Institution die Währung aus. Das Herz des Bank- und Finanzwesens bilden weitere 85Handelsbanken. Die Tokyoter Börse zählt zu den zentralen Finanzmärkten der Welt. Währungseinheit ist der Yen, der aus 100Sen besteht.

Außenhandel
Vor dem 2.Weltkrieg lag Japan im Welthandel an fünfter Stelle. 1939 beliefen sich die japanischen Exporte auf 928Millionen US-Dollar und die Importe auf 757Millionen US-Dollar. Die meisten Exporte gingen an Länder, die der Kontrolle durch das japanische Kaiserreich unterstanden, z.B. die Mandschurei und die besetzten Gebiete in China. Die jährliche Handelsbilanz mit anderen Ländern, etwa den Vereinigten Staaten und Großbritannien war damals gering; die jährlichen Importe aus den Vereinigten Staaten waren zu dieser Zeit beispielsweise nur um 70Millionen US-Dollar höher als die Exporte in die USA.
Nach dem Wirtschaftsboom der vergangenen Jahre ist die Handelsbilanz deutlich positiv. Japan belegt den dritten Platz unter den Exportnationen. Die im Land produzierten Waren wurden zu 90Prozent für den Export hergestellt. Der Import von Rohöl und raffiniertem Öl nimmt 13Prozent des Gesamtimports ein. Weitere wichtige Importgüter sind Nahrungsmittel und Tiere, Maschinen, Grundstoffe für die Produktion (wie Textilstoffe, Eisen und Stahl, Chemikalien) sowie Rohmaterialien (etwa Holz und Eisenerze). Bis 1993 waren Reisimporte verboten, aber die karge Ernte in den Jahren 1993 bis 1994 zwang Japan zu Reisimporten in Höhe von einer Million Tonnen aus Thailand, Australien und den Vereinigten Staaten. Die Abschlüsse der Uruguay-Runde im Jahr 1993 und die Gespräche der GATT-Runde erwirkten eine teilweise Zurücknahme der Importbeschränkungen.
Der Außenhandel spielt für die japanische Wirtschaft eine dominierende Rolle. Der inländische Markt kann die von der japanischen Industrie produzierten Güter nur in geringem Umfang aufnehmen. Darüber hinaus ist Japan auch wegen der hohen Importe von Rohstoffen, die von der Industrie benötigt werden, dazu gezwungen, einen Großteil der Jahresproduktion zu exportieren, um eine ausgewogene Handelsbilanz zu erzielen. In den siebziger und achtziger Jahren konnte Japan durch Investitionen in Übersee einen großen Handelsüberschuss erzielen. Dadurch wurde das Land zur führenden Gläubigernation.
Die asiatischen Länder liefern 42Prozent der japanischen Importe und übernehmen 33Prozent der japanischen Exporte. Zu den führenden Handelspartnern Japans im asiatischen Raum zählen Südkorea, China, Taiwan, Hongkong, Indonesien, Singapur sowie Saudi-Arabien. Aus Ländern der Europäischen Gemeinschaft - insbesondere Deutschland, Frankreich und Großbritannien - kommen 13Prozent der japanischen Importe, während dorthin 17Prozent der japanischen Exporte geliefert werden. Die Vereinigten Staaten übernehmen 28Prozent der japanischen Exporte und liefern 22Prozent der Importe. Weitere wichtige Handelspartner für Japan sind Australien, Kanada und Russland.

Gewerkschaften
Nach dem 2.Weltkrieg wuchs die Anzahl der Mitglieder in den japanischen Gewerkschaften sprunghaft an. 1946 wiesen die 12000 verschiedenen Gewerkschaften insgesamt 3,7Millionen Mitglieder auf. Bis Ende der siebziger Jahre hatte sich die Anzahl der Gewerkschaften auf 70000 erhöht, deren Mitgliederzahl mehr als 12,5Millionen und damit 30Prozent der gesamten beschäftigten Bevölkerung beträgt. 1987 schlossen sich die wichtigsten Gewerkschaftsverbände aus der Privatindustrie zu einem Dachverband zusammen, der die Bezeichnung „Nationale Föderation der Gewerkschaften in der Privatindustrie" trägt und auch als Rengo bekannt ist.
Verkehrswesen
Japan verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur, obwohl die großen Geländeunterschiede die verkehrstechnische Erschließung des Landes stark erschweren. Die wichtigsten Eisenbahnstrecken wurden 1907 verstaatlicht, 1987 reorganisiert und in den privaten Besitz zurückgeführt. Mit dem Bau des berühmten Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen wurde Anfang der sechziger Jahre begonnen. Er verbindet die Stadtregionen Osaka und Tokyo miteinander, wurde 1964 in Betrieb genommen und ist tägliches Beförderungsmittel vieler Menschen zwischen Arbeit und Wohnstätte. Später wurden die Hochgeschwindigkeitstrassen auf eine Gesamtlänge von nunmehr 7000Kilometer ausgebaut. Das japanische Straßennetz ist zu zwei Dritteln asphaltiert.
Die japanische Handelsflotte zählt zu den größten der Welt und umfasst mehr als 7400Schiffe, die ein Fassungsvermögen von 24Millionen Tonnen Fracht aufbringen. Die japanischen Fluggesellschaften wurden 1951 gegründet und verbinden Tokyo mit Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, dem Mittleren Osten und Südostasien. Japan Air Lines (JAL, seit 1987 in privater Hand) und Japan Asia Airways sind die größten Fluggesellschaften und bieten vor allem internationale Flüge an; die All Nippon Airways, bisher vor allem für die Inlandsflüge zuständig, hat ihre internationalen Aktivitäten in den letzten Jahren ausgeweitet.



Jährlich besuchen mehr als vier Millionen Ausländer Japan, während umgekehrt etwa zwölf Millionen Japaner nach Übersee reisen. Die jährlichen Einnahmen aus dem Tourismus belaufen sich auf insgesamt 3,4Milliarden US-Dollar.



Im Bereich der Stromproduktion gehört Japan zu den führenden Nationen der Welt. Etwa 60Prozent der Elektrizität werden mit Hilfe von Kohle- oder Ölverbrennungsanlagen erzeugt. Die Stromerzeugung durch Wasserkraft ist in Japan ausgesprochen weit entwickelt und liefert etwa zwölf Prozent der Stromproduktion; 27Prozent werden durch Atomkraftwerke geliefert.
Aufgrund mangelnder einheimischer Energiereserven ist Japan von Brennstoffimporten abhängig, um den Bedarf im Land zu decken. Dank Verbesserungen und Sparmaßnahmen konnte Japan die jährliche Zunahmerate des Energieverbrauchs von 6,1Prozent während der Periode zwischen 1965 und 1980 auf 1,9Prozent im Zeitraum von 1980 bis 1988 senken. Entsprechend ging der jährliche Import von Brennstoffen von 19Prozent auf 14Prozent zurück.