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Bei der Verfolgung seiner Interessen in Korea geriet Japan unweigerlich in Konflikt mit Russland und expandierte daraufhin in östlicher Richtung nach Nordostasien. Die Ressentiments waren bereits relativ hoch, denn Russland forderte die Rückgabe der Halbinsel Liaogong nach dem Chinesischen Krieg an erster Stelle. Beide Länder unterzeichneten 1898 einen Vertrag über die Unabhängigkeit Koreas. Japan konnte seine kommerziellen Interessen aber dennoch wahrnehmen und damit Einfluss ausüben. 1900 folgte der Boxeraufstand in China, Russland besetzte die Mandschurei und begann von dort aus, Einfluss auf Nordkorea auszuüben.
1904, nach mehrmaligen erfolglosen Verhandlungsversuchen, brach Japan die diplomatischen Beziehungen mit Russland ab und griff den von Russland gepachteten Hafen Port Arthur (heute ein Teil von Dalian) in der südwestlichen Mandschurei an. Damit begann der Russisch-Japanische Krieg. Japan gewann diesen zweiten Krieg seiner Neuzeit in weniger als 18Monaten und besiegte zur Überraschung aller unbeteiligten westlichen Staaten das flächenmäßig weitaus größere Russland. Der Friedensvertrag, durch US-Präsident Theodore Roosevelt vermittelt, wurde in Portsmouth (New Hampshire) am 5.September 1905 unterzeichnet. Japan erhielt die Halbinsel Liaodong zur Pacht zunächst bis zum Jahr 1923 (der Pachtvertrag wurde später bis 1997 verlängert) sowie das Territorium von Guangdong (Kwangtung) und die Südhälfte von Sachalin, später unter dem Namen Karafuto bekannt. Darüber hinaus erkannte Russland das wichtige Interesse Japans in Korea an, das schnell zur japanischen Vorherrschaft in diesem Raum führte. Fünf Jahre später (1910) wurde Korea offiziell von Japan annektiert und erhielt den Namen Chosen.
Die japanisch-amerikanischen Beziehungen waren seit einigen Jahren wegen Problemen im Bereich japanischer Emigration nach Amerika unterkühlt. Tausende Japaner waren in die Vereinigten Staaten emigriert, und die Amerikaner forderten, den Japanern die Einwanderungserlaubnis zu verweigern, ähnlich wie bei den Chinesen durch die Ausschlussklauseln aus den Jahren 1882, 1892 und 1902. Diese inneramerikanische Bewegung wurde von den Gewerkschaften angeführt, weil die japanischen Arbeitskräfte sich bereit erklärten, für weniger Lohn und mit längeren Arbeitszeiten zu arbeiten, als dies der Politik der Gewerkschaften entsprach. Offizielle Proteste gegen die Behandlung der Japaner wurden vom japanischen Botschafter in Washington im Jahr 1906 überbracht, und nach einigen Verhandlungen schlossen Japan und die Vereinigten Staaten 1908 eine Art Höflichkeitsvereinbarung. Durch diesen außergewöhnlichen Pakt, der 1911 bestätigt wurde, stimmte Japan zu, dass den japanischen Arbeitskräften die Einwanderung vorenthalten wurde, während die Vereinigten Staaten versicherten, keine antijapanischen Gesetze zu erlassen. Das Problem wurde jedoch nie wirklich gelöst und trug in Japan zu einigen Ressentiments gegen die Amerikaner bei, die sich in den folgenden drei Jahrzehnten noch verstärken sollten.

Die Taisho-Ära (1912-1926)
Kaiser Meiji starb im Jahr 1912. Sein Nachfolger war der geistig behinderte Kaiser Taisho. Im August 1914 folgte der Ausbruch des 1.Weltkrieges. Japan übersandte Deutschland ein Ultimatum und forderte die Freigabe der von Deutschland gepachteten Territorien von Jiaozhou (Kiaochow) im Nordosten Chinas. Als Deutschland dies verweigerte, trat Japan auf der Seite der Alliierten in den Krieg ein. Die japanischen Truppen besetzten die in deutscher Hand befindlichen Marshall-, Karolinen- und Marianen-Inseln im Pazifischen Ozean. Japan legte im Jahr 1915 China einen 21-Punkte-Katalog vor, in dem es Vorrechte für die Industrie, den Eisenbahnbau und den Bergbau forderte sowie von China das Versprechen erwartete, dass es jene Küstengebiete, die gegenüber von Taiwan liegen, an keine andere Nation außer Japan verpachten dürfe. Die Forderungen, die zum Teil schnell erfüllt wurden, bestätigten erstmals die japanische Politik der Hegemonieansprüche gegenüber China und den ostasiatischen Raum. Ein Jahr später, 1916, trat China seine Handelsrechte in der Inneren Mongolei und der südlichen Mandschurei an Japan ab.

Folgen des 1. Weltkrieges
Durch den Versailler Vertrag nach dem Ende des 1.Weltkrieges erhielt Japan die ehemals deutschen Marshall-, Karolinen- und Marianen-Inseln (mit Ausnahme von Guam, das an die USA fiel) in der Südsee im Auftrag des Völkerbundes unter sein Mandat. Das Kaiserreich wurde zum Gründungsmitglied dieser Organisation. Das gepachtete Gebiet von Jiaouzhou fiel ebenfalls an Japan, aber 1922 musste es an China aufgrund des Shandong-Vertrags zurückgegeben werden. Der Vertrag wurde anlässlich der Washington-Konferenz im Jahr 1922 unterzeichnet. Diese Konferenz diente vor allem dazu, die anglojapanische Allianz durch den Viermächtevertrag zu ersetzen, in dem sich Japan, Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten gegenseitige Achtung der Gebietshoheiten im Pazifischen Ozean sowie gegenseitige Hilfe bei Bedrohung durch Dritte zusicherten. Auch der Neunmächtevertrag (zwischen Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal, China, Japan und den Vereinigten Staaten) war Gegenstand der Washington-Konferenz. Die Unterzeichnerstaaten sicherten China territoriale Integrität und Souveränität zu.
Durch die Übergabe von Shandong und die Unterzeichnung des Neunmächtevertrags demonstrierte Japan seine versöhnliche Haltung gegenüber China. Dennoch wurden die kommerziellen Interessen Japans in China nach wie vor als Machtmittel gegenüber China empfunden. Die russisch-japanischen Beziehungen, die seit der Russischen Revolution von 1917 und der darauf folgenden Invasion in Sibirien und im Norden Sachalins durch die Japaner (1918) angespannt waren, wurden etwas freundlicher, nachdem Japan die Sowjetunion 1925 offiziell anerkannt hatte. Diese versöhnliche Haltung vonseiten Japans war auf einen politischen Liberalismus zurückzuführen, der nach dem Sieg der demokratischen Staaten im 1.Weltkrieg aufkam.
Der erste Ministerpräsident aus einer der aufkommenden politischen Parteien, Hara Takashi, übernahm 1918 das Amt, und trotz seiner Ermordung im Jahr 1921 gilt diese Periode auch heute noch als erste Experimentierphase der Demokratie. Mit dem Jahr 1919 wurden die Forderungen nach einem allgemeinen Wahlrecht für Männer immer lauter, das Thema führte in den Städten sogar zu sporadischen Aufständen. Die Antwort der Regierung auf diese Forderungen erging 1919, als eine Reform die Wählerschaft verdoppelte (auf drei Millionen). 1923 wurden die Gebiete um Tokyo und Yokohama durch das große Erdbeben der Kanto-Ebene zerstört, aber die innere Kraft der neuen Industriegesellschaft zeigte sich in der enormen Geschwindigkeit des Wiederaufbaus. Die demokratischen Proteste wurden immer stärker, was schließlich dazu führte, dass man 1925 das allgemeine Wahlrecht für Männer einführte. Die wahlberechtigte Bevölkerung stieg damit sprunghaft auf 14Millionen an, und 1928 fanden erstmals freie Wahlen des Reichstages statt. Durch das zunehmende Interesse an einer Volksregierung wandte sich der politische Trend in den zwanziger Jahren weg von der Herrschaft der Oligarchie des Adels, Militärs und der so genannten Altherrenriege hin zu einem von Parteien bestimmten Kabinett. Diese Bewegung war jedoch nur von kurzer Dauer.

Die frühe Showa-Ära (1926-1945)
1926 folgte Hirohito, der Enkel Kaiser Meijis, auf den Thron. Das offizielle Motto seiner Regentschaft trug den Namen Showa („Leuchtender Frieden"). Als General Baron Tanaka Giichi 1927 Ministerpräsident wurde, betrieb dieser erneut eine Politik der Aggression gegen China. Die treibende Kraft in dieser politischen Wende lag jedoch in der Expansion der japanischen Industrie, die mit dem Beginn des 1.Weltkrieges 1914 eingesetzt hatte und sich in raschem Tempo fortentwickelte. Dies erforderte neue Märkte für den Absatz der produzierten Waren. Die japanische Bevölkerung hatte sich zudem seit 1868 verdoppelt, so dass die Forderung nach einer Expansion laut wurde. Der Zusammenbruch des amerikanischen Seidenmarktes im Jahr 1929 ruinierte viele Bauern und erhöhte den innenpolitischen Druck und die Forderung nach drastischen Schritten.

Besetzung der Mandschurei
Ende der zwanziger Jahre erlangte Japan die Vorherrschaft in der Verwaltung und den wirtschaftlichen Angelegenheiten der Mandschurei. Die Chinesen wiesen die japanische Einmischung in diesen Bereich immer vehementer zurück. Am 18.September 1931 behauptete die japanische Armee in Guangdong, dass eine Explosion der in japanischem Besitz befindlichen Südmandschurischen Eisenbahn durch chinesische Saboteure verursacht worden sei. Die japanische Armee eroberte daraufhin die Waffenlager von Shenyang und einige benachbarte Städte, und die chinesischen Truppen wurden gezwungen, sich aus der Region zurückzuziehen. Ohne offiziellen Befehl durch die japanische Regierung und selbst gegen die Wünsche der eigenen Kommandeure dehnte die Guangdong-Armee ihre Operationen auf die gesamte Mandschurei aus und nahm innerhalb von fünf Monaten die gesamte Region in Besitz. Die Offiziere dieser Armee waren durch die expansionistischen Ideale von Geheimbünden wie dem des Schwarzen Drachen (Kokuryukai) geleitet und bereit, die nationalen Interessen durch Eroberungen zu verfolgen, ohne auch nur einen politischen Auftrag dafür erhalten zu haben. In der Mandschurei wurde ein japanischer Marionettenstaat unter dem Namen Mandschukuo errichtet und mit der Krönung von Henry Puyi (Xuantong, der letzte Kaiser von China) im Jahr 1934 zum Kaiserreich, das China jedoch nicht anerkannte.
Als Resultat der Besetzung der Mandschurei löste sich das Parteiensystem in Japan langsam auf. Radikale Rechte terrorisierten und ermordeten mehrere Politiker und der Graf Saito Makoto bildete ein so genanntes Nationales Kabinett, das überwiegend aus parteilosen Männern bestand. Die internationalen Auswirkungen der Vorfälle in der Mandschurei bewirkten eine Untersuchung durch eine Kommission des Völkerbundes, die durch den Briand-Kellogg-Pakt besiegelt wurde. 1933, als der Völkerbund Japan zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen China aufforderte, kündigte Japan seinen Austritt an, der 1935 in Kraft trat. Eine Fortsetzung der expansionistischen Politik hatte die Landung japanischer Truppen in Shanghai zur Folge, die dort einen Boykott Chinas gegen japanische Produkte niederzuschlagen versuchten. Im Norden besetzte und annektierte die japanisch-mandschurische Armee die (damalige) Provinz Jehol und drohte damit, die Städte Peking und Tientsin ebenfalls zu erobern. Da China den überlegenen japanischen Streitkräften nichts entgegensetzen konnte, erkannte es im Mai 1933 die japanischen Eroberungen durch Unterzeichnung eines Waffenstillstandspaktes an.
Die eigenständigen Aktionen der Armee verdeutlichten die Macht der militärischen Führer in der japanischen Politik immer mehr. 1936, nachdem ein Staatsstreich Tokyo in die Hände der Militärs gebracht hatte, unterzeichnete das Kaiserreich einen antikommunistischen Pakt mit Deutschland (den so genannten Antikominternpakt) und ein Jahr später ein ähnliches Abkommen mit Italien. Die Errichtung einer beinahe vollständigen Militärherrschaft in Zusammenarbeit mit den Zaibatsu (Industriellenfamilien) öffnete der aggressiven und expansionistischen Politik im japanischen Kaiserreich Tür und Tor.

Krieg mit China
Am 7.Juli 1937 kam es zu einem Zusammenstoß einer chinesischen Patrouille mit japanischen Truppen an der Marco-Polo-Brücke bei Peking. Dieses Ereignis diente als Vorwand, um mit den Feindseligkeiten von japanischer Seite aus zu beginnen. Die japanische Armee in der Mandschurei sandte ihre Truppen in dieses Gebiet und leitete damit einen weiteren chinesisch-japanischen Krieg ein, obwohl dieser formell nie erklärt wurde. Eine japanische Streitmacht überrannte Nordchina. Ende des Jahres 1937 hatte die japanische Marine eine Blockade aufgebaut, die sich fast über die gesamte chinesische Küste erstreckte. Die Armee marschierte 1937 im Süden und Osten Chinas ein, eroberte 1938 nach und nach die Städte Shanghai, Suzhou, Nanking, Tsingtau, Kanton und Wuhan und zwang die chinesische Armee zum Rückzug nach Westen. Eine japanische Einheit besetzte auch die Insel Hainan (im Golf von Tonking). Die japanischen Truppen gingen rücksichtslos gegen die chinesische Zivilbevölkerung vor, unter der es zu hohen Verlusten kam. Ausländische Regierungen begannen, sich um das Eigentum ihrer Landsleute zu sorgen und reichten Proteste ein, weil die japanischen Truppen auch die Ausländer in China misshandelten, doch Japan reagierte darauf nicht. Ende 1938 war der Krieg in eine Sackgasse geraten. Die japanische Armee konnte nicht über die Berge Zentralchinas hinaus vordringen, sondern wurde durch einen Guerillakrieg der Chinesen aufgehalten.
Die japanische Führung war unterdessen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt worden, nachdem 1937 das Kabinett unter Vorsitz von Ministerpräsident Konoe Fumimaro die gesamte Kriegsführung direkt der Armee und den Führern der Marine übertrug, womit alle Interventionsmöglichkeiten vonseiten der Regierung unmöglich geworden waren.

Ausbruch des 2. Weltkrieges
Der Ausbruch des 2.Weltkrieges in Europa im September 1939 bot für Japan erneut eine Legitimation seiner aggressiven Expansionspolitik in Südostasien. Die betreffenden Militäraktionen wurden durch verschiedene diplomatische Schritte eingeleitet. Im September 1940 schloss Japan den Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, die so genannte Rom-Berlin-Achse, die eine gegenseitige und vollständige Unterstützung für die nächsten zehn Jahre zusicherte. Japan war dennoch der Auffassung, dass das 1939 zwischen Deutschland und der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) geschlossene Neutralitätsabkommen auch das Kaiserreich aller Verpflichtungen enthob, auf die es 1936 in der damals gebildeten antikommunistischen Allianz eingegangen war. Im September 1941 unterzeichnete Japan deshalb mit der UdSSR ein Stillhalteabkommen, um dadurch die Nordgrenze der Mandschurei zu sichern. Ein Jahr davor hatten die japanischen Streitkräfte mit Zustimmung der von Deutschland eingesetzten Vichy-Regierung in Frankreich die französischen Kolonien in Indochina besetzt. Zur gleichen Zeit versuchte Japan, ökonomisch und politisch auch in den niederländisch-ostindischen Gebieten Fuß zu fassen.
Diese Aktionen führten zu Ölembargos von amerikanischer Seite her und einer wachsenden Feindseligkeit zwischen Japan und den Vereinigten Staaten. Der Schutz amerikanischer Gebiete in Ostasien war seit der japanischen Invasion in China im Jahr 1937 ein ständiger Reibungspunkt gewesen, ebenso wie die heimliche westliche Unterstützung für die Chinesen. Im Oktober 1941 wurde General Tojo Hideki, ein erbitterter Gegner Amerikas, zum japanischen Premier- und Kriegsminister. Die Verhandlungen zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen beiden Staaten wurden den ganzen November hindurch in Washington geführt, als Tokyo bereits die Kriegserklärung an die Vereinigten Staaten und Großbritannien abgegeben hatte.

Angriff auf Pearl Harbor
Am 7.Dezember 1941, während die Verhandlungen zwischen den amerikanischen und japanischen Diplomaten noch im Gange waren, griffen japanische Bomber Pearl Harbor auf Hawaii an, einen Marinestützpunkt der US-Flotte im Pazifik. Gleichzeitig fanden Angriffe der japanischen Armee, Marine und Luftwaffe gegen die Philippinen, Guam, die Insel Wake, die Midway-Inseln, Hongkong, das britische Malaysia und Thailand statt. Am 8.Dezember erklärten die Vereinigten Staaten, ebenso wie alle anderen Alliierten mit Ausnahme der UdSSR, Japan den Krieg.
Etwa ein Jahr lang nach den erfolgreichen Überraschungsangriffen konnte Japan die Offensive in Südostasien und auf den Inseln des Pazifik aufrechterhalten. Das Kaiserreich bezeichnete Ostasien und seine Umgebung als den „Großen Ostasiatischen Zusammenschluss", wo eine „Ostasiatische Wohlstandssphäre" geschaffen werden sollte, und setzte den Propagandaslogan „Asien den Asiaten" wirkungsvoll ein. Darüber hinaus gaben die Nationalisten in vielen ostasiatischen Ländern ihr stillschweigendes Einverständnis für die japanischen Aktionen und leisteten teilweise aktive Unterstützung. Diese Länder sahen in der Situation eine Möglichkeit, den Einfluss des westlichen Imperialismus abzuschütteln. Im Dezember 1941 marschierte Japan in Thailand ein und zwang die Regierung zur Unterzeichnung eines Allianzvertrages. Die japanischen Truppen besetzten außerdem Burma, das britische Malaysia, Borneo, Hongkong und Niederländisch-Ostindien. Bis zum Mai 1942 waren auch die Philippinen in japanischer Hand. Auf dem Weg in Richtung Australien und Neuseeland landeten die japanischen Streitkräfte in Neuguinea, Neubritannien (heute ein Teil von Papua-Neuguinea) und auf den Salomonen. Eine japanische Eingreiftruppe besetzte Attu, Agattu und Kiska auf den Alëuten vor der Küste Alaskas. Letztlich wurde der Krieg jedoch zu einem Kampf um die Vorherrschaft im Pazifischen Ozean.

Endphase und Kapitulation
1942 änderte sich die Situation. Erstmalig gelang es der alliierten Marine und Luftwaffe, eine japanische Invasionsflotte in der Schlacht im Korallenmeer zwischen Neuguinea und den Salomonen aufzuhalten. Einen Monat später wurde eine noch größere japanische Flotte in der Schlacht von Midway besiegt. Durch kombinierte Operationen der Boden-, Marine- und Lufteinheiten unter dem Oberbefehl des amerikanischen Generals Douglas MacArthur kämpften sich die alliierten Streitkräfte Richtung Norden von Insel zu Insel in den Südpazifik vor, griffen die Japaner an und vertrieben sie. Im Juli 1944, nach dem Fall von Saipan, einer wichtigen japanischen Basis auf den Marianen, erkannte die japanische Führung, dass der Krieg verloren war. Tojo musste zurücktreten, und die militärische Oligarchie war geschwächt. Im November 1944 starteten die Vereinigten Staaten eine Reihe von Luftangriffen auf Japan von Saipan aus. Anfang 1945 wurde die Luftwaffenbasis von Iwo Jima erobert, etwas später unter großen Verlusten auf beiden Seiten auch Okinawa. Dort hatten sich auf Druck des japanischen Militärs auch große Teile der Zivilbevölkerung den etwa 30000 amerikanischen Soldaten entgegengestellt, was nach Schätzungen etwa 100000Todesopfer forderte. Im gleichen Zeitraum besiegten die alliierten Streitkräfte unter dem britischen Admiral Louis Mountbatten die japanischen Armeen in Südostasien. In den folgenden vier Monaten, von Mai bis August, zerstörten Bombenangriffe die japanischen Städte, Kommunikationseinrichtungen, die Industrie und die Überreste der Marine. Die Angriffe erreichten am 6.August 1945 mit dem weltweit ersten Abwurf einer Atombombe auf die Stadt Hiroshima ihren Höhepunkt. Über 200.000Menschen fanden hierbei den Tod, weitere 100000 wurden zum Teil schwer verwundet, und viele starben in den nachfolgenden Jahren an den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung. Zwei Tage später, am 8.August, erklärte auch die UdSSR Japan den Krieg; am 9.August wurde eine zweite Atombombe über der Stadt Nagasaki abgeworfen. Die sowjetischen Streitkräfte marschierten in der Mandschurei, Nordkorea und Karafuto (Südsachalin) ein. Die Alliierten hatten auf der Potsdamer Konferenz vereinbart, dass lediglich eine bedingungslose Kapitulation der japanischen Regierung akzeptabel sei. Am 14.August akzeptierte Japan die Bedingungen der Alliierten, und Kaiser Hirohito teilte dies der Nation über den Rundfunk mit, obwohl die Militaristen noch in letzter Minute versucht hatten, diese Ansprache zu verhindern. Die offizielle Kapitulation wurde an Bord des amerikanischen Kriegsschiffes USS Missouri am 2.September in der Bucht von Tokyo unterzeichnet.

Auflösung des Kaiserreiches
Die Armee der Vereinigten Staaten wurde von den Alliierten als Besatzungsmacht auf den japanischen Inseln eingesetzt. Den Japanern wurde damit die Herrschaft über ihr eigenes Land entzogen. Die Innere Mongolei, die Mandschurei, Taiwan und die Insel Hainan wurden an China zurückgegeben. Die UdSSR behielt die Kurilen und Karafuto (das wieder den Namen Sachalin erhielt) und übernahm die Kontrolle in der Äußeren Mongolei. Port Arthur und die Südmandschurische Eisenbahnlinie unterstanden der gemeinsamen Kontrolle durch die UdSSR und China. Alle ehemals japanischen Südseemandate wurden von den Vereinigten Staaten besetzt und unter die Obhut der Vereinten Nationen (UN) gestellt.
Am 11.August 1945, nachdem die Japaner die Kapitulation angeboten hatten, wurde Douglas MacArthur zum Oberbefehlshaber der Alliierten (SCAP, Supreme Commander for the Allied Powers) im besetzten Japan ernannt. Die Repräsentanten von China, der UdSSR und Großbritannien bildeten einen alliierten Rat für Japan mit Sitz in Tokyo, um MacArthur zu unterstützen. Die meisten Fragen zur Besatzungspolitik wurden von der Kommission für den Fernen Osten mit Sitz in WashingtonD.C. behandelt. Die Kommission vertrat die Vereinigten Staaten, Großbritannien, die UdSSR, Australien, China, Frankreich, Indien, Kanada, Neuseeland, die Niederlande und die Philippinen. Gegen einige japanische Politiker und Militärs wurde von einem Tribunal aus elf Nationen wegen Kriegsverbrechen am 3.Mai 1946 in Tokyo der Prozess eröffnet und erst am 12.November 1948 abgeschlossen.

Die späte Showa-Ära (1945-1989)
Die amerikanische Besetzung der japanischen Inseln wurde von allen Seiten akzeptiert. Die Ziele der Besatzungspolitik waren im Wesentlichen eine Demokratisierung der japanischen Regierung und die Wiedererrichtung einer funktionierenden Industrie, um den Bedürfnissen der japanischen Bevölkerung gerecht werden zu können. MacArthur hatte die Anweisung, seine Autorität mit Hilfe des Kaisers und soweit wie möglich der noch vorhandenen Regierung und Verwaltung auszuüben. Zu den Zielen der Alliierten gehörte auch die Auflösung der großen Industrie- und Bankentrusts, deren Vermögen 1946 beschlagnahmt und die später durch die SCAP liquidiert wurden. Legale Gewerkschaften wurden eingeführt. Durch eine 1947 eingeleitete Landreform teilte man den Großgrundbesitz auf, den Bauern sollte die Möglichkeit geboten werden, das Land käuflich zu erwerben, auf dem sie arbeiteten. Ein Umerziehungsprogramm im demokratischen Rahmen wurde ebenfalls organisiert. Die Frauen erhielten das passive Wahlrecht, und in den ersten Wahlen nach dem Krieg vom April 1946 wurden 38Frauen in das japanische Parlament gewählt. In der Folge stimmte die Abgeordnetenkammer einem von amerikanischer Seite angeregten Entwurf für eine neue, demokratische Verfassung zu; diese trat im Mai 1947 in Kraft und führte eine parlamentarische Regierungsform ein, bei der der Kaiser nur noch symbolische Funktionen innehat.
Der Wiederaufbau der japanischen Wirtschaft war bedeutend schwieriger als die Umstrukturierung der Regierung. Die Lebensmittelknappheit musste durch Importe von alliierter Seite aufgefangen werden, insbesondere aus den Vereinigten Staaten. Durch die schweren Bombenangriffe im Krieg waren die wirtschaftlichen Kapazitäten Japans zerstört. Anfang 1949 kostete die Unterstützung für Japan die Vereinigten Staaten täglich mehr als eine Million US-Dollar.
Anfang Mai 1949 kam es zu Arbeitsniederlegungen in verschiedenen japanischen Industriezweigen, insbesondere im Kohlenbergbau. Die Regierung beschuldigte die Kommunistische Partei Japans (KPJ), die in den Nationalwahlen drei Millionen Stimmen erhalten hatte, die Streiks für politische Zwecke auszunutzen, und auch MacArthur stimmte mit dieser Sicht überein. In der Folge führte die Regierung breit angelegte Untersuchungen gegen die Aktivitäten der Kommunisten durch. Im Juni 1949 wurde MacArthurs Arbeitspolitik scharf von den sowjetischen Mitgliedern des alliierten Kontrollrates kritisiert. In seiner Antwort darauf beschuldigte MacArthur die UdSSR, die Unruhe in Japan durch Unterstützung der Kommunistischen Partei zu schüren und sich bei der Forderung nach Freilassung japanischer Kriegsgefangener unbarmherzig zu verhalten. In den nächsten Jahren waren der Kommunismus und die Repatriierung (Rückführung Kriegsgefangener) die zentralen Themen der nationalen Politik. Die Sowjetunion kündigte im April 1950 an, dass mit Ausnahme von 10000Straffälligen alle Kriegsgefangenen (insgesamt fast 95000) nach Japan zurückkehren dürften. Nach japanischen Angaben befanden sich dagegen noch mehr als 300000Kriegsgefangene in der UdSSR.
Die Verhandlungen zwischen den Alliierten im Jahr 1950 über einen Friedensvertrag mit Japan waren von großen Differenzen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gekennzeichnet; insbesondere zur Frage, ob China am Entwurf des Dokuments teilnehmen solle oder nicht. Im Mai wurde der amerikanische Politiker John Foster Dulles, Ratgeber des US-Außenministers, mit der Vorbereitung des Vertrags beauftragt. Nach einjährigen Konsultationen und Verhandlungen zwischen und unter den alliierten Mächten, Japan und jenen Nationen des Fernen Ostens, die gegen Japan gekämpft hatten, wurde am 12.Juli 1951 ein Vertragsentwurf veröffentlicht. Die UdSSR war der Auffassung, dass das Dokument neuem japanischem Militarismus Vorschub leiste. Die US-Regierung lud 55Länder zur Friedenskonferenz ein. Nationalchina (Taiwan) und die Volksrepublik China wurden nicht eingeladen.
Die Friedenskonferenz begann Anfang September in San Francisco. Von den eingeladenen Nationen verweigerten lediglich Indien, Birma und Jugoslawien die Teilnahme. Während der Konferenz war die Diskussion auf den bereits vorbereiteten Vertragsentwurf beschränkt. Damit wurde verhindert, dass die Sowjetunion die Verhandlungen auf breiter Ebene wieder eröffnete. Der Friedensvertrag von San Francisco wurde schließlich von 49Staaten - mit Ausnahme der UdSSR, der Tschechoslowakei und Polens - unterzeichnet.

Der Friedensvertrag von 1951
In den Vertragsklauseln verzichtete Japan auf Korea, Taiwan, die Kurilen, Sachalin und die ehemaligen Südseemandate, ferner auf alle Sonderrechte und Interessen in China und Korea. Das Recht Japans auf Selbstverteidigung und auf den Eintritt in Verteidigungspakte wurde anerkannt. Japan akzeptierte die Gültigkeit der Reparationsforderungen im Prinzip; diese sollten im Hinblick auf die ungenügenden Finanzreserven des Landes in Form von Waren und Dienstleistungen beglichen werden. Zur gleichen Zeit unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Japan ein bilaterales Verteidigungsabkommen (Sicherheitsvertrag), das die Aufrechterhaltung von US-Militärbasen und der bewaffneten Streitkräfte in und um Japan vorsah.
In der Zwischenzeit war MacArthur seines Amtes als SCAP im April 1951 enthoben worden. Leutnant General Matthew Bunker Ridgway, damals Kommandeur der UN-Streitkräfte in Korea, wurde sein Nachfolger. Die Vereinigten Staaten stellten die Wirtschaftshilfe für Japan Ende Juni ein, doch der nachteilige Effekt dieser Aktion auf die japanische Wirtschaft wurde durch die Nachschubbestellungen für den gerade ausgebrochenen Koreakrieg aufgehoben. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes resultierten außer in den direkten Zerstörungen überwiegend aus dem durch den Krieg entstandenen Verlust der Märkte in Übersee und insbesondere auf dem chinesischen Festland. Aus diesem Grund gestanden die Vereinigten Staaten Japan im Oktober das Recht zum begrenzten Handel mit China zu.
Am 28.April 1952 trat der japanische Friedensvertrag in Kraft; nach dem Abzug der alliierten Truppen war damit die volle Souveränität Japans wieder hergestellt. Laut dem japanisch-amerikanischen Vertrag von 1951 blieben die US-Truppen als Sicherheitskräfte in Japan. Die japanische Regierung schloss während des Jahres 1952 neue Friedensverträge bzw. erwirkte eine Aufnahme neuer diplomatischer Beziehungen mit Taiwan, Birma, Indien und Jugoslawien.
Die Frage der Wiederaufrüstung wurde 1952 ebenfalls auf breiter Ebene diskutiert. Die Regierung verhielt sich in der Frage des Wiederaufbaus der Verteidigung eher zurückhaltend, hauptsächlich wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten und gesetzlicher Hindernisse (in der japanischen Verfassung von 1947 wurde „für immer" auf den Krieg verzichtet).
Nach einer heftigen Parlamentsdebatte im Juli 1952 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die subversiven Aktivitäten organisierter Gruppen verhindern sollte, einschließlich der Kommunisten. Die Kommunistische Partei selbst wurde jedoch noch nicht verboten. Am 1.Oktober kam es zu den ersten allgemeinen Parlamentswahlen. Yoshida Shigeru, der Parteiführer der Liberalen, der bereits seit 1949 dem Kabinett vorstand, wurde zum ersten Ministerpräsidenten nach der Besatzungszeit ernannt.

Auslandsbeziehungen nach dem Krieg: Vereinigte Staaten
Im März 1953 rief Ministerpräsident Yoshida Neuwahlen aus, nachdem er ein Misstrauensvotum verloren hatte, bei dem es um die Frage der Zentralisierung des Schulsystems und der Polizei ging. Die Wahlen fanden im April statt, und die Liberalen kehrten an die Macht zurück. Yoshida wurde erneut zum Ministerpräsidenten gewählt.
1953 versuchte die US-Regierung weiterhin, Japan gegen potentielle kommunistische Aggressionen zu schützen und forderte das Land zur Wiederaufrüstung auf. Im August unterzeichneten beide Länder einen Militärhilfevertrag, der die Produktion japanischer Rüstungsgüter entsprechend den amerikanischen Vorgaben vorsah. In einer gemeinsamen Erklärung vom September dieses Jahres empfahlen Ministerpräsident Yoshida und Shigemitsu Mamoru, Vorsitzender der Fortschrittspartei (Sakigake), offiziell eine Wiederaufrüstung Japans zu Zwecken der Selbstverteidigung. Die Verhandlungen mit der US-Regierung führten zur Unterzeichnung eines bilateralen Verteidigungspaktes zwischen beiden Nationen im März 1954.
Die von Premier Yoshida betriebene Politik der engen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten stieß bei Kritikern innerhalb der Liberalen Partei im Verlauf der zweiten Hälfte des Jahres 1954 auf heftigen Widerstand. Ende November formierten sich die Kritiker unter den Liberalen als Demokratische Partei Japans. Ministerpräsident Yoshida, der einige Tage später als Führer der Liberalen Partei abgelöst wurde, trat Anfang Dezember auch als Ministerpräsident zurück, nachdem er keine Mehrheit mehr im Parlament erhielt. Mit Hilfe der Unterstützung der Sozialistischen Partei wurde der Führer der Demokratischen Partei, Hatoyama Ichiro, zum Ministerpräsidenten gewählt. Er versprach im Gegenzug, die Sozialisten zu unterstützen, und löste das Parlament im Januar 1955 auf, um Neuwahlen durchzuführen.
Der Demokratischen Partei gelang es jedoch nicht, bei den im Februar 1955 abgehaltenen Nationalwahlen eine Mehrheit im Parlament zu erreichen, aber mit der Unterstützung der Liberalen wurde Hatoyama erneut Ministerpräsident. Im November dieses Jahres schlossen sich die Demokratische Partei und die Liberale Partei als Liberaldemokratische Partei (LDP) zusammen und erreichten im Parlament die absolute Mehrheit. In den nächsten Jahrzehnten wurde die Politik Japans maßgeblich von der LDP bestimmt.

Auslandsbeziehungen: UdSSR
Im Oktober 1956 beendeten die Sowjetunion und Japan den Kriegszustand, der seit August 1945 zwischen beiden Ländern bestanden hatte. Die Vereinbarung sah die Wiederherstellung normaler diplomatischer Beziehungen vor, die Rückführung japanischer Kriegsgefangener, die sich nach wie vor in der UdSSR befanden, ein Fischereiabkommen, die Unterstützung der UdSSR zum Beitritt Japans in die Vereinten Nationen und die Zurückgabe der Südkurilen vor der japanischen Nordküste nach dem offiziellen Abschluss eines Friedensvertrags mit der Sowjetunion, der jedoch bis Mitte der neunziger Jahre noch nicht zustande gekommen war. Am 18.Dezember stimmte die UN-Generalversammlung dem Beitritt Japans zu den Vereinten Nationen zu. Zwei Tage später löste Ishibashi Tanzan, der Minister für internationalen Handel und Industrie, Hatoyama als Ministerpräsident ab. Obwohl er enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten unterhielt, versuchte Ishibashi auch den Handel mit der UdSSR und China auszudehnen und so die Arbeitslosigkeit im Land zu reduzieren.
Im Februar 1957 trat Ministerpräsident Ishibashi aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Das Parlament wählte den ehemaligen Außenminister, Kishi Nobusuke, zu seinem Nachfolger. Im gleichen Monat wurden mit der Tschechoslowakei und Polen Verträge zur Beendigung des Kriegszustands unterzeichnet. Japan stimmte im November der Zahlung von 230Millionen US-Dollar als Reparationszahlungen für den 2.Weltkrieg an Indonesien zu; zusätzlich wurden die 177Millionen US-Dollar an indonesischen Außenhandelsschulden an Japan gestrichen.
Im Januar 1958 wurde Japan ein nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrates der UN. Im April löste Ministerpräsident Kishi das Unterhaus auf, und im darauf folgenden Monat fanden Neuwahlen statt.

Innenpolitik nach dem 2.Weltkrieg
Im Oktober 1958 ordnete die Sozialistische Partei einen Streik ihrer Mitglieder in beiden Abgeordnetenkammern an, um gegen eine Gesetzesvorlage der Regierung zu protestieren, die eine Ausdehnung der polizeilichen Kompetenzen vorsah. Anfang November traten vier Millionen Arbeiter ebenfalls in den Streik. In der Folge erklärte sich Ministerpräsident Kishi dazu bereit, die Gesetzesvorlage zurückzuziehen. Die Wahlen im Juni 1959 zur Sitzverteilung im Oberhaus erbrachten einen Sieg der LDP. Kurz darauf wurde die Regierung neu organisiert.
Im November 1959 wurden bei antiamerikanischen Demonstrationen mehr als 500Menschen verletzt; dabei hatten sich in Tokyo Hunderttausende von Menschen anlässlich einer Parlamentsdiskussion um einen neuen Sicherheitsvertrag mit den Vereinigten Staaten zu Protesten versammelt. Der Vertrag wurde im Januar 1960 geschlossen und löste den alten von 1951 ab. Zugleich kündigte Präsident Dwight D.Eisenhower einen Besuch in Japan für den Monat Juni an. Bis Mitte Juni hatte die antiamerikanische Stimmung in Japan jedoch so hohe Wellen geschlagen, dass der Besuch aus Besorgnis um die Sicherheit von Eisenhower abgesagt wurde.
Ministerpräsident Kishi legte sein Amt am 15.Juli nieder; sein Nachfolger war Ikeda Hayato, der neue Präsident der LDP. Bei den Wahlen zum Unterhaus im Oktober errangen die Liberaldemokraten einen eindrucksvollen Sieg, und Ikeda bildete im Dezember ein neues Kabinett.
1963 versuchten die regierenden Liberaldemokraten eine Verfassungsänderung durchzusetzen, mit der die militärische Präsenz fremder Nationen in Japan - darunter vor allem der Vereinigten Staaten - untersagt werden sollte. Diese Änderung, die auch die Grundlage für eine Ausweitung der japanischen Streitkräfte bildete, setzte eine Zweidrittelmehrheit im Repräsentantenhaus voraus. Als Ministerpräsident Ikeda diese nicht erreichte, löste er das Parlament auf und setzte für den 21.November Neuwahlen an. Seine Partei musste dabei einen Verlust von 13Sitzen hinnehmen.

Wirtschaftliches Wachstum
Die japanische Wirtschaft rangierte auch 1964 mit einer enormen Wachstumsrate an der Weltspitze. Aufgrund der Bemühungen um eine Ausdehnung des Handels schloss die japanische Regierung eine Vereinbarung mit China, die die Einrichtung inoffizieller Handelsmissionen in den jeweiligen Hauptstädten der beiden Länder vorsah. Ministerpräsident Ikeda, der im Juli erneut zum LDP-Präsidenten gewählt worden war, musste sein Amt aus gesundheitlichen Gründen im September aufgeben und trat offiziell Ende Oktober zurück. Sein Nachfolger war der ehemalige Staatsminister Sato Eisaku, ebenfalls ein Liberaldemokrat. Die 18.Olympischen Spiele wurden im Oktober 1964 in Tokyo abgehalten. Japan hatte anlässlich dieses Ereignisses viel in die Infrastruktur der Städte investiert, einschließlich des Baues neuer Straßen und Transportsysteme sowie des Olympiastadions durch den Architekten Tange Kenzo.
Im März 1965 wurde dem südkoreanischen Außenminister als erstem Koreaner seit dem 2.Weltkrieg eine Audienz beim japanischen Kaiser gewährt. Während dieses Besuchs schlossen die japanische und die südkoreanische Regierung weit reichende Vereinbarungen über ihre bilateralen Beziehungen.
In den späten sechziger Jahren kam es in Japan zu groß angelegten und manchmal gewalttätigen Demonstrationen durch radikale Studenten, die gegen die Unterstützung der US-Außenpolitik demonstrierten. Die Beziehungen zwischen Japan und den Vereinigten Staaten wurden 1971 stark gespannt, weil die USA es versäumt hatten, Japan in der Frage der Chinapolitik und der Abwertung des Dollars zu konsultieren. Nach Rückgabe der Insel Okinawa an Japan im Jahr 1972 legten sich die Spannungen jedoch wieder.
In den sechziger Jahren überrundete Japan alle westeuropäischen Nationen in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt und rangierte neben den Vereinigten Staaten als industrielle Weltmacht. Die Weltausstellung von 1970 fand in Osaka statt; hier konnte die Nation ihre wieder hergestellte Position in der Welt demonstrieren. Bis 1971 war Japan neben den USA und Deutschland die drittgrößte Exportnation der Welt und fünftgrößtes Importland.

Kabinettsumbildung
Obwohl die LDP während der gesamten siebziger Jahre die Regierungsmacht innehatte, war die Zeit nach der Ära Sato aufgrund interner Parteistreitigkeiten von häufigen Regierungswechseln und Kabinettsumbildungen geprägt. 1972 stimmte Tanaka Kakuei, der Ministerpräsident Sato im Juli abgelöst hatte, Maßnahmen zum Ausgleich der amerikanischen Handelsbilanz zu. Er besuchte auch China und beschloss die sofortige Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, die offiziellen Beziehungen zu Taiwan waren damals gespannt. Durch den Abschluss eines Friedens- und Freundschaftsvertrages im Jahr 1978 wurde das gute Verhältnis Japans zu China weiter ausgebaut.
Im November 1974 trat Tanaka zugunsten von Miki Takeo zurück. Mikis Regierung überdauerte die anschließend durch das Ölembargo der arabischen Länder ausgelöste, weltweite Rezession im Jahr 1973; die vom Import von Öl und Rohstoffen extrem abhängige japanische Wirtschaft wies im Fiskaljahr 1974/75 erstmals ein Nullwachstum auf.
1975 wurden die Liberaldemokraten durch interne Kämpfe zersplittert und konnten die parlamentarische Zustimmung zu vielen Gesetzen nicht erreichen. Die Partei wurde 1976 durch die Enthüllungen in der Lockheed-Affäre auf eine weitere Zerreißprobe gestellt. Diese amerikanische Luftfahrtgesellschaft hatte seit den fünfziger Jahren mindestens zehn Millionen US-Dollar Bestechungsgelder und Parteispenden an japanische Politiker und Industrielle gezahlt. Miki rief für den Dezember Wahlen aus, bei denen die LDP erstmalig die Mehrheit im Unterhaus verlor. Miki trat zurück, und neuer Ministerpräsident wurde Fukuda Takeo. Dieser wurde von Ohira Masayoshi, einem weiteren Liberaldemokraten, im Dezember 1978 abgelöst. Nachdem Ohira auf dem Höhepunkt der Wahlkampagne 1980 gestorben war, folgte ihm der von den Liberaldemokraten gewählte Suzuki Zenko. Durch Unstimmigkeiten in der eigenen Partei wurde Suzuki unerwartet im November 1982 zum Rücktritt gezwungen. Ihm folgte Nakasone Yasuhiro als Ministerpräsident und Parteivorsitzender nach. Die Liberaldemokraten, die 1983 bei den Parlamentswahlen einen Rückschlag erlitten, erreichten 1986 ihren größten Wahlsieg; als Nachfolger für Nakasone wählten sie im November 1987 Takeshita Noboru, der die Reform des Bildungssystems weiterführte.
Neben der Überbevölkerung der Städte waren Anfang der achtziger Jahre die Umweltverschmutzung und die unproduktive Landwirtschaft die zentralen innenpolitischen Probleme Japans. Dennoch wies das Land die höchste Wirtschaftswachstumsrate und die niedrigste Inflationsrate unter den führenden Industrienationen auf. Das ökonomische Wachstum begann sich jedoch Mitte der achtziger Jahre zu reduzieren, zum Teil vermutlich wegen der Stärke des Yen im Gegensatz zum US-Dollar, was auf den Export nachteilige Auswirkungen hatte.

Die Heisei-Ära (seit 1989)
Kaiser Hirohito starb im Januar 1989, und sein Sohn Akihito folgte ihm auf den Thron nach. Dieser stellte seine Amtszeit unter das offizielle Motto Heisei („Erfolg des Friedens") und initiierte eine Periode der Umwälzungen und Reformen. Im April trat Takeshita als Ministerpräsident aufgrund von Bestechungsskandalen zurück; sein Nachfolger, Uno Sosuke, war ebenfalls in einen Skandal verwickelt, weshalb er im Juli zurücktrat und durch Kaifu Toshiki abgelöst wurde. Bei den Parlamentswahlen vom Februar 1990 errangen die Liberaldemokraten einen entscheidenden Sieg, obwohl an der Tokyoer Aktienbörse ein Kursverfall herrschte, der bis Mitte 1992 anhalten sollte. Der Nikkei-Index verlor dabei fast zwei Drittel seines Wertes; diese Phase wurde als Niedergang der „Luftblasen-Wirtschaft" bezeichnet. Kaifu war nicht in der Lage, den wirtschaftlichen Einbruch aufzuhalten und verlor zunehmend das Vertrauen der konservativen Parteimitglieder. Er trat Ende 1991 zurück und wurde durch den politischen Veteran Miyazawa Kiichi ersetzt. Die Sozialistische Partei änderte ihren Namen in Sozialdemokratische Partei um. Das Gesetz zur Erlaubnis der Teilname japanischer Truppen an UN-Friedensmissionen galt lange als verfassungswidrig, passierte das Parlament aber dennoch im Jahr 1992. Die nationale Aufmerksamkeit wurde im Juni 1993 geweckt, als Kronprinz Naruhito die Bürgerliche Owada Masako zur Frau nahm, was in früheren Zeiten undenkbar gewesen wäre.
Vor dem Hintergrund andauernder Spannungen mit den Vereinigten Staaten wegen des japanischen Handelsüberschusses nahm das Vertrauen der japanischen Öffentlichkeit in die Regierung aufgrund der stagnierenden Wirtschaft und der offensichtlichen Korruption in Regierungskreisen weiter ab. Im Juni 1993 bildeten einige Liberaldemokraten, angeführt von Hata Tsutomu und Ozawa Ichiro, die Erneuerungspartei Shinseito (JRP), mit der den Minderheitsparteien im Parlament ein größerer Raum geschaffen werden sollte. Daneben wurden neue Parlamentswahlen forciert. Bei den Wahlen im Juli verloren die Liberaldemokraten ihre Mehrheit nach insgesamt 38Jahren Vorherrschaft in der japanischen Regierung. Es bildete sich eine zerbrechliche Koalition aus sieben Parteien, und die Liberaldemokraten wurden zur größten Oppositionspartei. Als neuer Ministerpräsident wurde Morihiro Hosokawa ernannt, ein ehemaliger Liberaldemokrat und Führer der Neuen Partei Japans (JNP). Seine Wahlversprechungen sahen Reformen vor, welche das japanische System der Geldpolitik ändern und die Wahlbeschränkungen neu definieren sollten. Diese wurden im Januar 1994 eingeleitet, jedoch aufgrund von Einwänden der Sozialdemokratischen Partei abgeschwächt; sie traten im Dezember des Jahres in Kraft.

Neueste Entwicklung
Durch die Behauptungen, er habe 1982 eine illegale Anleihe gewährt, und nach vergeblichen Bemühungen, die konservativen Sozialdemokraten in der Koalition zu halten, trat Hosokawa Anfang April 1994 zurück. Gegen Ende des Monats wählte die Siebenparteienkoalition Tsutomu Hata zum Ministerpräsidenten. Bald darauf zogen sich die Sozialdemokraten aus der Koalition zurück, weil sie die Bemühungen der Koalitionspartner fürchteten, sie an den Rand zu drängen. Dadurch blieb Hata ohne Mehrheit im Unterhaus des Parlaments. Als Konsequenz blieb nur sein Rücktritt im Juni. Der Führer der Sozialdemokratischen Partei SPJ, Murayama Tomiichi, wurde einige Tage später aufgrund einer Koalitionsvereinbarung mit den Liberaldemokraten zum Ministerpräsidenten gewählt, der erste des linken Flügels in Japan seit 1948. Die reformistischen Oppositionsparteien gruppierten sich als Fortschrittspartei (Sakigake, NFP) unter der Führung von Kaifu Toshiki und Ozawa Ichiro neu.
Am 17. Januar 1995 wurde die Stadt Kobe von einem Erdbeben verwüstet, das über 5 000 Menschen das Leben kostete und Hunderttausende obdachlos machte. Kurze Zeit später, am 20. März, versetzte ein Giftgasanschlag Japans Bevölkerung in Angst und Schrecken: In der Tokyoter U-Bahn wurden zur Hauptverkehrszeit Beutel mit dem Nervengift Sarin ausgelegt; in den Gaswolken starben zwölf Personen und 1 000 wurden verletzt. Untersuchungen ergaben, dass die Urheber einer religiösen Sekte um Aun Shinri Kyo entstammten, die Fabriken mit chemischen und anderen Waffen unterhielt. Ferner konnten ihnen Kidnapping und andere Rechtsbrüche nachgewiesen werden.
Die Regierungskoalition Murayama erlitt bei den Lokalwahlen im April überraschende Einbußen, als die allgemeine Stimmung sich gegen die herkömmlichen Kandidaten richtete und bei den Gouverneurswahlen von Tokyo und Osaka eine Persönlichkeit aus dem Fernsehen und ein ehemaliger Komödiant als Kandidaten aufgestellt wurden. Bei diesen Wahlen errang die Fortschrittspartei wichtige Provinzgouvernements. Massive Währungsspekulationen trieben den Wert des Yen auf Rekordhöhen, bedrohten die wirtschaftliche Erholung und verursachten eine ernste Preisdeflation.
Am 5. Januar 1996 trat Murayama überraschend von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. Als Nachfolger wurde Ryutaro Hashimoto, der neue Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei, gewählt, der in der bisherigen Regierung Industrie- und Handelsminister war. Hashimoto und der amerikanische Präsident Bill Clinton unterzeichneten am 17. April 1996 eine „amerikanisch-japanische Sicherheitserklärung". Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im Oktober 1996 gewann die Liberaldemokratische Partei, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Ministerpräsident Hashimoto wurde vom Parlament in seinem Amt bestätigt.