zurück zur Startseite
Chronik Bhutan
Chronik Birma
Chronik China
Chronik Hongkong
Chronik Indien
Chronik Indonesien
Chronik Japan
Chronik Kambodscha
Chronik Korea 
Chronik Laos
Chronik Madagaskar
Chronik Malaysia
Chronik Nepal
Chronik Philippinen
Chronik Singapur
Chronik Sri Lanka
Chronik Taiwan
Chronik Thailand
Chronik Tibet
Chronik Vietnam
Buddhismus
König von Thailand
Download Chroniken
Impressum
Kontakt

Koh Samui Online


Günstiges Angebot für eine
Flusskreuzfahrt

 



Nationalhymne

Singapur, Republik, unabhängiger Stadtstaat in Südostasien. Das Staatsgebiet umfasst die Hauptinsel und 59 kleine vorgelagerte Inseln vor der Südspitze der Malaccahalbinsel und hat eine Fläche von 641Quadratkilometern. Die Hauptinsel Singapur wird im Norden durch die schmale Johorestraße von Malaysia getrennt. Im Süden grenzt die Singapurstraße den Staat gegen das Riau-Archipel ab, das zu Indonesien gehört; die Straße ist eine wichtige Schifffahrtsverbindung zwischen dem Indischen Ozean im Westen und demSüdchinesischen Meer im Osten. Die Stadt Singapur liegt auf der Südostspitze der Insel. Sie ist eine der wichtigsten Hafenstädte und eines der wirtschaftlichen Zentren in Südostasien.



Die Insel Singapur ist ein flachwelliges Gebiet ohne größere Erhebungen. Das Hügelgebiet steigt bis auf 165Meter an. Vor einigen Küstengebieten liegen Korallenriffe, und im Landesinneren entspringen zahlreiche kurze Flüsse. Der längste von ihnen, der Seletar, ist 15Kilometer lang; andere wichtige Flüsse - es sind eigentlich nur Gezeitentrichter-sind der Singapur und der Rochor; sie fließen durch das Stadtzentrum und spielen für den Boots- und Fährverkehr eine Rolle.



Das Land hat ein feucht-tropisches Klima mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 27,2°C. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt 2400Millimeter; es gibt keine ausgesprochenen Regenzeiten.



Der ursprüngliche tropische Regenwald von Singapur ist fast gänzlich menschlichen Siedlungen gewichen. Nur noch in einem kleinen Gebiet im Landesinneren gibt es etwas Urwald, und an der Küste findet man teilweise noch Mangrovenwälder; verbreitet sind Gras- und Buschwerkflächen. Es gibt zahlreiche Vogelarten, von denen viele, wie die Hausschwalbe, eng mit dem Menschen zusammenleben. Natürlich vorkommende Tiere sind Echsen und Kobras, an Säugetieren der geschuppte Ameisenfresser sowie Halbaffenarten (Loris und Makaken).



Die Bevölkerung von Singapur ist ethnisch gemischt. Sie besteht hauptsächlich aus Chinesen (etwa 78Prozent), Malaien (14Prozent) und Indern (sechs Prozent). Nahezu alle Einwohner stammen von den Einwanderern ab, die nach der Gründung der Stadt Singapur ab 1819 in das Gebiet gelangten. Die Zusammensetzung der Bevölkerung spiegelt die Geographie der Handelsbeziehungen wider, die das Britische Empire zu dieser Zeit unterhielt.
Singapur hat etwa 2,82Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 4395Einwohnern pro Quadratkilometer; in einzelnen Wohnbezirken der Stadt wurden Werte von bis zu 200000Einwohnern pro Quadratkilometer erreicht. Die Bevölkerung konzentriert sich auf den Südteil der Insel. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 73,5 und für Frauen bei 80Jahren und gehört zu den höchsten in Asien. Das niedrige Bevölkerungswachstum von zwei Prozent wird durch eine umfassende Politik der Geburtenkontrolle erreicht.



Die Republik Singapur hat vier Amtssprachen: Englisch, Chinesisch (Mandarin), Malaiisch und Tamil. Daneben gibt es noch mindestens acht weitere Dialekte der chinesischen Sprache. Die Sprache der Verwaltung und der Schulen sowie internationale Verkehrssprache ist Englisch.



Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung spiegelt sich auch in der Religion wider. 68Prozent der Chinesen (54Prozent der Gesamtbevölkerung) sind Anhänger von Buddhismus, Daoismus und des Konfuzianismus; 14Prozent sind Christen, zumeist römisch-katholisch. Die Malaien sind zu 98Prozent Muslime. Von den Indern sind 53Prozent Hindus, 26Prozent Muslime und 13Prozent Christen; sieben Prozent sind Sikhs oder Anhänger des Jainismus und anderer Richtungen. Daneben gibt es kleine Gruppen von Parsen (Zoroastrianer) und Juden.



Über staatliche und Freiwilligenorganisationen verteilt Singapur eine Reihe von sozialen Leistungen an die Bedürftigen. Es gibt zwar keine staatlichen Pensionen oder Krankengeld, aber es gibt eine staatliche Unterstützungskasse, an die Arbeitnehmer und Arbeitgeber Zahlungen leisten müssen.



Singapur hat wegen seiner kurzen Geschichte und seiner bunt zusammengesetzten Bevölkerung kaum eine eigenständige traditionelle Kultur; die kulturellen Aktivitäten der Bewohner wurzeln eher in der kulturellen Tradition der jeweiligen Herkunftsländer. Der größte Teil der Bevölkerung ist den traditionellen„asiatischen Werten" verbunden - die Familie als Grundlage der Gesellschaft sowie ein ausgeprägter sozialer Zusammenhalt - wie sie durch den Konfuzianismus vermittelt werden.



Die staatlichen Grundschulen sind kostenfrei. Obwohl keine Schulpflicht besteht, besuchen nahezu alle Kinder im entsprechenden Alter die Schule. Für weiterführende Schulen muss ein geringes Schulgeld gezahlt werden. Die meisten staatlichen Schulen sind zweisprachig mit Englisch und einer der anderen Amtssprachen. Der Bildungssektor ist einer der größten Teile des Staatshaushalts und macht etwa 20Prozent der Ausgaben aus. 91Prozent der erwachsenen Bevölkerung können lesen und schreiben.
Die wichtigste Hochschule des Stadtstaates ist die Nationaluniversität Singapur (1980 durch die Verschmelzung der chinesisch- und der englischsprachigen Universität gegründet), außerdem gibt es mehrere Technische Hochschulen und eine Pädagogische Hochschule.



Die wichtigste Bibliothek des Staates ist die Nationalbibliothek. Das Kunstmuseum in Singapur hat zwar keine permanente Sammlung, zeigt aber wichtige Ausstellungen.



Die staatliche Rundfunkgesellschaft Singapore Broadcasting Corporation strahlt neun Radio- und drei Fernsehprogramme in allen Amtssprachen aus. Außerdem gibt es drei private Programme; Satellitenfernsehen ist verboten. Eine Regierungsinitiative will eine Multimedia-Infrastruktur schaffen, um bis zum Jahr 2000 jedermann den Zugang zur „Datenautobahn" zu ebnen. In Singapur erscheinen acht Tageszeitungen in vier Sprachen. Die führenden Blätter sind die Straits Times (Englisch) und Lianhe Zao Bao (Chinesisch). Nach dem Gesetz kann die Regierung die Verbreitung von ausländischen Presseorganen beschränken, die sich in innere Angelegenheiten einmischen.



Singapur hat eine Verfassung aus dem Jahr 1959, die auf dem Höhepunkt der Entwicklung von der Kolonie zum selbständigen Staat entstand. Seither wurde sie mehrfach geändert; die wichtigsten Änderungen stammen von 1965, als Singapur die völlige Unabhängigkeit erhielt und eine republikanische Verfassung annahm.

Exekutive
Staatsoberhaupt der Republik Singapur ist ein Präsident, der für vier Jahre gewählt wird. Der Präsident wurde früher vom Parlament gewählt, seit der Verfassungsänderung von 1991 wird er direkt vom Volk gewählt und hat erweiterte Befugnisse. Der Ministerpräsident wird vom Präsidenten berufen, steht dem Kabinett vor und hat in der Praxis mehr Befugnisse als der Präsident.

Legislative
Die Gesetzgebung obliegt dem Abgeordnetenhaus, das nach dem Vorbild des britischen Parlaments gebildet wurde. 81 der Mitglieder werden in allgemeinen Wahlen gewählt, sechs weitere Mitglieder werden vom Präsidenten benannt. Die Legislaturperiode beträgt fünf Jahre, es besteht Wahlpflicht. Vorkehrungen in der Verfassung sorgen dafür, dass einige Wahlkreise mehrere Abgeordnete entsenden, damit alle ethnischen Gruppen gerecht repräsentiert sind.

Judikative
Die Justiz ist nach britischem Vorbild aufgebaut. Höchstes Organ der Rechtsprechung in der Republik ist der Oberste Gerichtshof, bestehend aus einem Zivilgerichtshof, dem Appellationsgerichtshof und einem Appellationsgerichtshof für Strafsachen. Der Oberste Richter und andere Richter werden vom Präsidenten berufen. Untergeordnete Gerichte sind die Bezirks- und Magistratsgerichte, ein Jugendgericht, ein Hof zur Untersuchung von Todesfällen und ein Gericht für Bagatellfälle.

Politik
Die Aktionspartei des Volkes (People's Action Party, PAP) hat seit der Unabhängigkeit Singapurs eine führende Rolle in der nationalen Politik inne; sie vertritt eine Ideologie des Wirtschaftswachstums, der nationalen Selbstbestimmung und der sozialen Disziplin. Sie wird hauptsächlich von Chinesen getragen. Weitere im Parlament vertretene Gruppen sind die Demokratische Partei (DP) und die Partei der Arbeiter (WP). In Singapur herrscht Wahlpflicht.
Verteidigung
Männer unterliegen einer Wehrpflicht von 24Monaten; für höhere Dienstgrade beträgt die Wehrdienstzeit 30Monate. Der Verteidigungshaushalt beläuft sich auf etwa sechs Prozent des Staatshaushalts. Die Stärke der Truppen beträgt etwa 67Soldaten, davon 45000Mann beim Heer, 11600 in paramilitärischen Polizeieinheiten, 6000 in der Luftwaffe und 4500 bei der Marine. Alle Waffengattungen sind mit modernen Waffen ausgerüstet. Bis zu einem Alter von 40Jahren (Offiziere bis 50Jahre) werden Reservedienste abgeleistet.

Wirtschaft
Singapur gehört wirtschaftlich zu den so genannten Kleinen Tigern, einer Gruppe von südostasiatischen Schwellenstaaten; das Wirtschaftswachstum betrug von 1966 an jährlich 8,5Prozent und ist in den neunziger Jahren noch weiter gestiegen. Der Lebensstandard gehört zu den höchsten in der gesamten Region.28Prozent der Erwerbstätigen sind in der Industrie und elf Prozent im Bank- und Finanzwesen beschäftigt. Die historisch bedingte Beschränkung auf Internationalen Handel ist einer mittlerweile diversifizierten Struktur gewichen. Es gibt ein ausgedehntes produzierendes Gewerbe, zumeist kapitalintensive Leichtindustrie, und Finanzdienstleistungen.

Landwirtschaft und Fischerei
Die Landwirtschaft spielt für die Gesamtökonomie wegen der mageren Böden und der begrenzten Anba ufläche keine bedeutende Rolle; es werden diverse Gemüse- und Obstsorten angebaut. Moderne Techniken machen das Ackerland in Singapur zu einer der produktivsten Flächen der Welt. Spezialisiert hat man sich auf die Zucht von Orchideen und Aquariumsfischen für den Export. Der Viehbestand umfasst etwa vier Millionen Hühner und eine Million Enten. Die Fischindustrie konzentriert sich auf Jurong im Südwesten der Insel Singapur.

Industrie
Seit den sechziger Jahren ist die Industrie rapide gewachsen. Singapur, das alle Rohstoffe importieren muss, stellt eine breite Vielfalt an Gütern her, u.a. Chemikalien, Pharmazeutika, elektronische Bauteile, Bekleidung, Kunststoffe, Gummiwaren, Stahlrohre, Sperrholz, Mineralölprodukte und Nahrungsmittel. Singapur ist der weltgrößte Exporteur von Diskettenlaufwerken für Computer. Das produzierende Gewerbe trägt rund 27Prozent zum Bruttosozialprodukt bei. Das wichtigste Industriegebiet ist das Gewerbegebiet Jurong.
Singapur produziert Mineralölprodukte (vor allem Heizöl), Maschinen, Metallwaren und chemische Erzeugnisse. Der Schiffbau sowie Schiffsreparaturen sind wichtiger Bestandteil der Industrie Singapurs. Hier gibt es auf Trocken- und Schwimmdocks die größten Reparaturkapazitäten der Welt.

Währung und Bankwesen
Die Währungseinheit in Singapur ist der Singapur-Dollar (=100Cents). Als Zahlungsmittel ist auch noch der Brunei-Dollar gebräuchlich. Die Währungsbehörde agiert auch als Zentralbank; nur die Ausgabe der Währung obliegt dem Board of Commissioners of Currency (Rat der Währungsbevollmächtigten). Singapur ist ein bedeutendes Bank- und Finanzzentrum. Die größte ansässige Bank ist die Entwicklungsbank Singapur (Development Bank of Singapore); es gibt in Singapur etwa 130Geschäfts- und 80Handelsbanken. Die Börse in Singapur ist ein wichtiges Handelszentrum für asiatische Wertpapiere.

Außenhandel
Singapur ist einer der bedeutendsten Häfen der Welt; die ausgedehnten Hafenanlagen liegen an der Südküste. Einen großen Teil des Handels nimmt die Verschiffung von Gütern ein, die in der Region hergestellt werden. Die wichtigsten Handelspartner sind Japan, Malaysia, die Vereinigten Staaten, Hongkong, Deutschland, Taiwan und China. Die Devisenreserven sind auf die Einwohnerzahl umgerechnet, die höchsten der Welt.



Singapur hat ein Straßennetz von etwa 2970Kilometern. Die Haltung eines Autos ist mit extrem hohen Gebühren belegt, um Stauungen und Umweltverschmutzung zu reduzieren. Eine 25Kilometer lange Bahnstrecke überquert die Johorestraße und hat Anschluss an das Eisenbahnnetz von Malaysia. Stichlinien führen zum Hafen und zum bedeutendsten Gewerbegebiet. Die Wege von und zu den Wohn- und Industriegebieten werden mit Untergrundbahnen der städtischen Verkehrsbetriebe versorgt. Der Changi-Airport in Singapur ist einer der größten internationalen Flughäfen in Asien; die staatliche Fluglinie ist die Singapore Airlines.



Der Tourismus ist für Singapur eine bedeutende Deviseneinnahmequelle. Jährlich besuchen rund sechs Millionen Touristen Singapur (die Besucher aus Malaysia nicht mitgerechnet), und die Deviseneinnahmen belaufen sich auf rund 5,5Milliarden US-Dollar.



Der Energiebedarf wird durch vier Kraftwerke gedeckt, die mit importiertem Öl befeuert werden. Die installierte Leistung beträgt etwa 4500Megawatt, und jährlich wurden 17,5Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie erzeugt.



Man nimmt an, dass Singapur ein Handelszentrum im malaiischen Königreich Srivijaya war, bis im 14.Jahrhundert das Eigentum auf das Königreich Majapahit überging. Im 15.Jahrhundert wurde es vom Sultanat Malacca (Malacca) unter Tun Perak beansprucht.

Europäische Kolonialisierung
Die moderne Stadt wurde 1819 von dem britischen Kolonialverwalter Sir Thomas Stamford Raffles über einem Fischerdorf gegründet. Er erkannte als einer der Ersten die Perspektiven des Ortes als Handelsplatz; die Britische Ostindienkompanie erwarb die Insel 1824 von dem Sultan von Johore. 1826 wurde Singapur in die so genannten Straits Settlements eingegliedert, zu denen außerdem noch die der Malaccahalbinsel vorgelagerte Insel Penang und die Festung Malacca gehörten. Die vorteilhafte Lage an der engen Durchfahrt zwischen dem Indischen Ozean und dem Südchinesischen Meer sowie sein Status als Freihafen machten Singapur bald zu einem bedeutenden Geschäftszentrum, besonders nach der Eröffnung des Suezkanals 1869. Durch die Einwanderer wuchs die Bevölkerung rasch und die Chinesen wurden vor den Malaien und Indern die stärkste Bevölkerungsgruppe. 1921 bestimmte Großbritannien die Insel zum wichtigsten Flottenstützpunkt in Ostasien und errichtete ausgedehnte militärische Anlagen.
Während des 2.Weltkrieges, im Februar 1942, wurde die Insel in einer wochenlangen Schlacht von den japanischen Truppen eingenommen und besetzt; die Eroberung von Britisch-Malaysia war vorausgegangen. Als die Briten sich zurückzogen, zerstörten sie den Damm, der Singapur mit der Malaccahalbinsel verband, nur teilweise. Dadurch hatten die Angreifer leichten Zugang zum großen Hafen. Die wichtigsten Einrichtungen, darunter das weltgrößte Trockendock, waren jedoch zerstört worden, um sie nicht den Japanern in die Hände fallen zu lassen. Dem Widerstand der Singapurer, unter ihnen Lim Bo Seng, begegneten die Japaner mit unnachgiebiger Unterdrückung. Am 6.September 1945 wurde die Insel von britischen Truppen befreit. Im folgenden Jahr erhielt Singapur den Status einer eigenen, von der Malaiischen Union getrennten Kronkolonie. 1955 wurde eine innere Autonomie zugestanden und die Verantwortung für innere Angelegenheiten den lokal gewählten Ministern und einer gesetzgebenden Versammlung übergeben. Am 3.Juni 1959 erhielt Singapur die volle innere Selbstverwaltung und wurde Mitglied des Commonwealth of Nations. Am 16.September 1963 bildeten Singapur, Malaya, Nordborneo (unter dem Namen Sabah) und Sarawak die Föderation Malaysia.
Die Republik
1965 trennte sich Singapur aufgrund schwerer Differenzen mit der Bundesregierung und unüberbrückbarer Spannungen zwischen Malaien und Chinesen von Malaysia; Singapur wurde ein selbständiger Staat, verblieb im Commonwealth und wurde Mitglied der Vereinten Nationen. Im Dezember desselben Jahres wurde die Republik ausgerufen. Inche Yusof bin Ishak, Staatsoberhaupt seit 1959, wurde der erste Präsident. Seine Nachfolger wurden Benjamin Henry Sheares, der das Amt von 1971 bis zu seinem Tod 1981 innehatte, und C. V. Devan Nair, der 1981 gewählt wurde. Von 1959 bis 1990 wurde die Regierungsgewalt von Ministerpräsident Lee Kuan Yew ausgeübt. Seine Aktionspartei des Volkes (People's Action Party) errang in jeder Wahl seit 1968 eine überwältigende Mehrheit. Die Innenpolitik von Lee Kuan Yew wurde zunehmend autoritärer.
Die Politik unter Leitung von Hon Sui Sen und weiteren Technokraten in der Regierung ließ die Wirtschaft Singapurs von 1966 bis 1990 jährlich um 8,5 Prozent wachsen. Singapur entwickelte sich von einem Umschlagsplatz zu einem Fabrikationszentrum, spezialisiert auf ausbildungs- und kapitalintensive Industrien, und zu einem Finanzzentrum. Die Richtlinien der Sozial- und Innenpolitik waren bevormundend und sollten im Wesentlichen die führende Position der PAP in Singapur erhalten. Lee Kuan Yew und seine Mitstreiter verwiesen bei Kritik von außen auf die wirtschaftliche Stärke Singapurs, auf die empfindliche soziale Balance zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen und die Verletzlichkeit des Staates gegenüber den politischen und ökonomischen Ambitionen seiner Nachbarn. In seiner Angst vor kommunistischer Unterwanderung war Lee ein eiserner Verfechter der Südostasien-Politik der Vereinigten Staaten. Im August 1967 machte er Singapur zu einem Gründungsmitglied der Assoziation der Südostasiatischen Nationen (ASEAN). 1971, nach dem endgültigen Rückzug der britischen Truppen aus Singapur, führte er Singapur in ein Verteidigungsbündnis gemeinsam mit Australien, Großbritannien, Malaysia und Neuseeland. Nach dem Ende des Vietnamkrieges nahm er eine versöhnlichere Haltung gegenüber den kommunistischen Staaten der Region ein; 1990 gewährte er die diplomatische Anerkennung Chinas. 1985 legte Nair sein Amt als Präsident nieder. Mit seinem Nachfolger Wee Kim Wee wurde erstmals ein Angehöriger des chinesischen Bevölkerungsteiles zum Präsidenten gewählt. Premierminister Lee gab 1990 sein Amt ab und bestimmte Goh Chok Tong als Nachfolger; sich selbst behielt er die Position eines Seniorministers im Kabinett vor. 1991 begann die Regierung, im Erziehungssystem die konfuzianischen Werte - eine Betonung der Gemeinschaft über das Individuum - zu propagieren und setzte sie in Kontrast zu dem westlichen Wertesystem. Die Regierung Goh gewann 1991 bei den Parlamentswahlen 77 der 81 Sitze-für die PAP das niedrigste Wahlergebnis seit 1968. Bei Nachwahlen 1992 schnitt Goh sehr gut ab und wurde als Nachfolger von Lee Kuan Yew zum Generalsekretär der PAP gewählt, was seine Autorität noch stärkte. Ong Teng Cheong (PAP) wurde bei der ersten direkten Präsidentschaftswahl am 2. September 1993 mit 57,4 Prozent der Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Chua Kim Yeoh, ein Staatsbeamter im Ruhestand, erreichte 40,4 Prozent.
Die Beziehungen zu den Philippinen wurden schwer belastet, als am 17. März 1995 ein philippinisches Hausmädchen wegen Mordes an einem anderen Hausangestellten und einem Kind zum Tod verurteilt wurde. Die Behörden in Singapur wiesen alle Bitten der Philippinen, die Hinrichtung auszusetzen, zurück.
Bei den Parlamentswahlen Anfang 1997 errang die Regierungspartei PAP von Premierminister Goh Chok Tong 81 der 83 Sitze. Die PAP regiert seit der Unabhängigkeit von Großbritannien (1959); erst seit 1981 ist eine parlamentarische Opposition zugelassen.